Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1970/0454
knechte eingesetzt werden mußten, verpflichteten sich die Grafen, die Kosten zu
übernehmen, die die vierzig Pfund Pfennige für die „Burghut" überstiegen. Die
Freiburger Gläubiger forderten von den Grafen Heinrich und Hug nicht weniger
als fünfzig Bürgen, darunter einen Herzog, einen Markgrafen und mehrere Grafen
, ein klarer Beweis dafür, daß die Heidburg damals nicht eine kleine, unbedeutende
Feste war, sondern eine wertvolle, mächtige Burganlage. Als die Ge-
buren den beiden Grafen noch eine Nachzahlung von 50 Mark Silber leisteten,
erhöhte sich der Pfandsatz der Heidburg auf 550 Mark Silber8). Nach dem Tode
seines Bruders Heinrich mußte sich Graf Hug sogar noch in den Lehnsdienst
des Straßburger Bischofs Johann begeben und verpfändete ihm auf zehn Jahre
die Stadt und das Schloß Haslach, die Stadt und die Burg Bräunlingen, die Stadt
Vöhrenbach, die Burg Zindelstein sowie die „Heydeburg, so su irloset wurt"9).
Es dauerte jedoch noch eine ganze Reihe von Jahren, bis Graf Hug die Burg
wenigstens teilweise „einlösen" konnte. Erst 1368 war er in der Lage, von den
550 Mark Silber 425 Mark Silber zurückzuzahlen, worauf sie ihm wieder aufgelassen
wurde.

Die restlichen 125 Mark Silber blieben im Pfandbesitz von Johann von Falkenstein,
einem Schwiegersohn des Berthold Gebur10). Unter Hugs Sohn, dem Grafen Johann von
Fürstenberg-Haslach, ging die Pfandschaft an den reichen Freiburger Unternehmer
Johann Malterer über. Die Pfandsumme erhöhte sich wieder beträchtlich, da der Sohn
Johann Malterers, Martin, für den Grafen Johann eine Menge Schulden bezahlte, die er
auf die Pfandsumme für die Heidburg schlug11). Wie Graf Johann, so fiel auch Martin
Malterer in der Schlacht bei Sempach 138612). Eine Urkunde aus dem Jahre 1413 nennt
als gemeinsame Pfandgläubiger der Heidburg den zweiten Gemahl von Malterers Tochter
Gisela, Eppo von Hattstadt, Heinrich und Ludwig von Blumeneck sowie Hans Martin
Diethrich, die alle mit den Malterern verwandt waren13). Im Jahre 1416 waren Heinrich
von Geroldseck-Lahr und sein Schwager Bernhard von Eberstein Mitinhaber der Burg,
da sie der zweiten Tochter Martin Malterers, Verene, ihren Anteil an der Heidburg abgekauft
hatten14). Die beiden nahmen die Heidburg in Besitz und ließen sich in ihr
häuslich nieder. Dagegen protestierte Graf Konrad von Fürstenberg und wies urkundlich
seine Rechte auf die Burg nach. Dies nützte jedoch nichts; denn Heinrich von Geroldseck
und Bernhard von Eberstein räumten die Burg nicht, so daß der Fürstenberger gewaltsam
gegen sie vorgehen mußte. Gemeinsam mit seinem Bundesgenossen Brun Wernher
von Hornberg überfiel er 1418 die Heidburg, vertrieb die beiden, nahm ihr Gesinde und
ihre Knechte gefangen und fügte dem Geroldsecker und Ebersteiner großen Schaden
zu15). Die streitenden Parteien wandten sich an den Pfalzgrafen Ludwig bei Rhein und
baten um Schlichtung des Streites. Dieser überwies den Streitfall jedoch an den Bürgermeister
und Rat der Stadt Straßburg. Am 10. April 1418 fand in Straßburg unter Vorsitz
der Ratsherren Johann Mauß und Ulrich Bock die Schlichtungsverhandlung statt16),
die jedoch nicht zugunsten des Grafen Konrad ausging. Der Urteilsspruch forderte den
Fürstenberger auf, die Heidburg zu räumen, sie wieder an Heinrich von Geroldseck-

8) FUB II, Nr. 340, S. 228; Otto Göllcr: Die Heidburg. Ottenau 1934, S. 397.
») FUB II, Nr. 331, S. 216; vgl. FUB II, Nr. 332, S. 217, FUB II, Nr. 333, S. 218.

10) FUB II, Nr. 412, S. 273.

11) Otto Göller, Ortcnau 1934, S. 397.

12) Er hatte keinen Sohn, sondern nur vier Töchter, die gemeinsam die Pfandschaft der Ilcidburg erbten.

13) FUB III, Nr. 78, S. 58, und Nr. 92, S. 82.
H) FUB III, Nr. 110, S. 91.

15) FUB III, Nr. 119, S. 96.
1«) FUB III, Nr. 123, S. 99.

452


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1970/0454