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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1970/0498


Paris: Professor Dr. W. G. Hausenstein. Neuartig ist auch die Terrassenbauweise am
Steilhang, vielleicht das erste ausgeführte Beispiel dieser Art in der BRD. Wir erfahren
ferner, daß Hornberg einer der bedeutendsten echten Kurorte ist und was die Gründe
dafür sind. Das und vieles andere erzählt dieses neueste Heimatbuch recht unterhaltsam.
Das Inhaltsverzeichnis geht über vier Druckseiten, sodaß der vielseitige Inhalt hier nur
angedeutet werden konnte. Dem entspricht auch die erstaunlich reichhaltige Bebilderung
mit z. T. seltenen und sonst kaum zugänglichen Motiven. Ein echtes Heimatbuch
ist damit entstanden, an dem jeder Leser seine helle Freude haben wird.

Rolf Gustav Haebler, Geschichte der Stadt und des Kurortes Baden-Baden, mit Fotos
aus dem Archiv der Stadtgeschichtlichen Sammlungen und der Kurdirektion sowie
Zeichnungen von dem Graphiker Dipl.-Ing. Julius Kraetz, Verlag Dr. Willy Schmidt,
Baden-Baden; besprochen von Dr. Karllcopold Hitzfeld.

Nun hat also die größte Stadt der Ortenau ihr Stadtbuch und was für ein schönes, wie
es sich für einen Weltplatz von der Bedeutung Baden-Badens geziemt. Uber 2000 Jahre
kann man sein Leben und seine Schicksale zurückverfolgen. Erstaunlich z. B. wieviel der
gewandte Autor über die Zeit der Römer zusammengetragen hat, wo Baden-Baden
schon ein berühmter Platz war. Haebler hat die drei wesentlichen und in allen Jahrhunderten
bedeutsamen Elemente im Wesen der Stadt zu einer schön lesbaren Einheit gestaltet
: Geschichte der politischen Gemeinde, die zu einem guten Teil zugleich die Geschichte
der Markgrafschaft und ihrer Herrscher ist, die Geschichte eines Kurortes besonderer
Art und endlich die Geschichte des Heilbades im engeren Sinne. Ein Bild über
deren wechselvolle, aber doch miteinander verzahnte Schicksale ist entstanden, das die
volle Anteilnahme des Lesers weckt. Der erste Band schildert die Jahrhunderte von den
Anfängen der Besiedlung des Oostales bis zur Zeit des großen Brandes von 1689 und
des sehr langsamen Wiederaufbaues im 18. Jahrhundert. Der 2. Band erzählt den Wiederaufstieg
von Stadt und Kurort und die Entwicklung zum Weltbad im 19. und 20. Jahrhundert
bis in die Gegenwart. Im einzelnen hat der 1. Band die Kapitel: Landschaft -
Vorgeschichte - Aquae Aureliae; Baden im Ufgau; Baden im 14. und 15. Jahrhundert;
Blütezeit im Spätmittelalter; Baden im Zeitalter der Reformation und der großen Kriege;
Der 2. Band läßt uns in den Kapiteln: Baden-Baden wird entdeckt; Das Bad der Romantik
; Baden wird Weltbad; Das Heilbad wird wieder entdeckt; Kriege - Krisen - Demontagen
; Das neue Baden-Baden; Der neue Kurort, das Werden der uns Besuchern so
vertrauten Stadt miterleben. Diese Hauptkapitel sind unterteilt in zahlreiche Untertitel,
die das Lesen recht kurzweilig gestalten. Trotzdem ist bei der Uberfülle von Namen,
darunter den vielen berühmten, ein sorgfältiges Namensverzeichnis am Schlüsse jeden
Bandes nicht vergessen. Die vielleicht interessanteste Persönlichkeit im 19. Jahrhundert
war Eduard Benazet, der vielsagend „der König von Baden" genannt wurde. In ungeahntem
Ausmaß wurde der Kurort damals zu einer Stätte europäischer Begegnungen.
Da tauchen dann die Berühmten der Weltliteratur auf, da war der aufsehenerregende
Fürstenkongreß. Ganz besonders entwickelte sich Baden-Baden zu einem einzigartigen
Musikzentrum, wo viele der ganz Großen sich einfanden: Schumann, Brahms, Berlioz,
Liszt, Pohl, Richard Wagner u. a. mit Lebensläufen und Angabe ihrer Tätigkeit in
Baden-Baden. Dies führte unweigerlich zu einer gepflegten Theaterkultur und zu den
weltberühmten internationalen Rennen in Iffezheim. Für die Entwicklung im 20. Jahrhundert
war Haebler im besonderen zuständig, gehörte er doch viele Jahre dem Stadtrat
an und konnte daher aus den ersten Quellen schöpfen. So wird es fast ein amüsantes
Plaudern mit anschaulicher Andeutung des Werdens und Wachsens der zahlreichen
Probleme der Kurstadt.

Die grafische Gestaltung und die Bebilderung sind vorzüglich, interessant sind die
Zeichnungen des Graphikers Dipl.-Ing. J. Kraetz, über die Haebler in einem Anhang
schätzenswerte Hinweise gibt. Dr. Hitzfeld

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