Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
51. Jahresband.1971
Seite: 63
(PDF, 52 MB)
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P. Germans hatte zahlreiche Wohltäter an der Hand, die den Bau mit Spenden
und Fuhren unterstützten. Der Markgraf hatte das Holz aus dem Windeckschen
Wald gestiftet, Pfarrer Hornberger aus Bischweier 400 Gulden gegeben.

Die Ausstattung der Kirche

In die neue Kirche kamen ein Hochaltar und zwei Seitenaltäre. Der in Stuckarbeit
ausgeführte Hochaltar ist der Heiligen Dreifaltigkeit gewidmet und zeigt oben
Gott Vater, im Tabernakel Gott Sohn, dazwischen den Hl. Geist. In einer Nische
birgt er das aus Lindenholz geschnitzte Gnadenbild, die sitzende Gottesmutter mit
dem stehenden Jesuskind auf dem Schoß. Maria trägt das Zepter, Jesus einen
Apfel mit Kreuz, beide Figuren sind mit kostbaren Kronen geschmückt. Das bunte
Wappen erinnert an die Stifter Markgraf August Georg und dessen Gemahlin
Maria Viktoria. Sechs Engel und fünf Engelsköpfe beleben das Kunstwerk. Das
Gnadenbild stammt aus dem 13./14. Jahrhundert. An Festtagen wurde es mit
einem Prunkkleid bedeckt. Der rechte Seitenaltar ist der Hl. Mutter Anna geweiht
und zeigt die Heilige mit dem Bild der Hl. Familie. Gekrönt ist der Altar mit
einer Darstellung Jesu im Tempel und der Wallfahrt der Hl. Familie nach Jerusalem
. Der linke Seitenaltar ist den Vierzehn Nothelfern geweiht. Wie die Altäre
ist auch die Kanzel im Barockstil geschaffen. Am Fuß der Kanzel befinden sich
zwei symbolische Figuren. Ein Engel hält einen Spiegel und einen Winkel. Sie
wollen dem Predigthörer andeuten, das Evangelium sei der Spiegel für uns und
das Richtmaß, an dem sich unser Leben orientieren soll. Ein anderer Engel hält
ein Buch, die Bibel, und ein Rauchfaß und will uns mahnen: wenn wir uns nach
dem Evangelium ausrichten, wird unser Leben wie ein angenehmes Weihrauchopfer
vor Gott sein. Der Engel mit der Posaune an der Kanzeldecke erinnert an
den Tag des Gerichtes, wo unser Leben vor Gott offenbar wird. Das Chorgewölbe
wurde 1764 ausgemalt. Die Deckengemälde des Langhauses stammen aus dem
Jahr 1884. Von Himmel aus Achern angefertigt, zeigen sie Mariä Verkündigung,
die Anbetung der Hirten und der Weisen. Sie wurden 1916/18 durch Rieger von
Lauterbach restauriert.

Die Glasmalereien waren weniger wertvoll. Sie zeigten den Tod Mariens, St.
Georg, Franz Xaver, den Tod des hl. Josef und die Krönung Mariens. Sehr kunstvoll
wurden die Beichtstühle geschnitzt. Die Medaillons weisen hin auf das Sakrament
der Versöhnung und Barmherzigkeit: der verlorene Sohn, Maria Magdalena,
der büßende Petrus und der Gute Hirte mit dem verlorenen Schaf.
Das Innere der Kirche war mit Bildern und Figuren überladen. Aus der Zeit der
Jesuiten stammen die Bilder des hl. Ignatius, Franz Borgias an der Leiche Isabellas
, Franz Xaver sterbend auf der Insel Sanzian im Angesichte Chinas, Aloisius
und Stanislaus Kostka. Hinzu kamen unter Pfarrer Burkhardt: die Begegnung Jesu
und Mariens von Oberle aus Uberlingen, Antonius predigt den Fischen, der hl.
Franziskus, die hl. Klara mit der Monstranz, die hl. Theresia vom Kinde Jesu
und der hl. Bruder Konrad. Die noch heute im Chor vorhandenen holzgeschnitzten
Brustbilder der Vierzehn Nothelfer stammen aus der Zeit der Kirchenbauer.

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