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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
51. Jahresband.1971
Seite: 106
(PDF, 52 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1971/0108
Zahlung ein Bergwerk geben ließ, das im Egenbach lag. Das Bergamt war mit
dieser Übereignung einverstanden. Einen eigenen Namen führte die Grube damals
noch nicht, sonst wäre sie bei diesem Handel, dem allgemeinen Brauch folgend,
damit bezeichnet worden.

Holzer gründete sofort eine kleine Gewerkschaft, die ihre Grube „St. Leutgardis"
nennen wollte, zu Ehren der Gründerin des nahegelegenen Klosters Wittichen.
Mit der Anmeldung der Arbeitsaufnahme beim Unterbergamt in Wolfach verband
man die Bitte um fachkundige Beratung, Befahrungen und Begutachtungen der
Grube durch die Bergbaubehörde. Diese beauftragte daraufhin den Bergmeister
Johann Bernhard Mayer bei der Farbmühle Wittichen mit der Aufsicht über
diese Grube.

Der erste Bericht Mayers ging am 15. Dezember 1768 an das Unterbergamt.
Mayer hatte mit einigen Bergleuten die Arbeiten in der Grube besichtigt. Er fand
zwei angefangene Stollen vor. Der obere Stollen lag an dem eingangs erwähnten
Weg, der vom Kaibach heraufführt. Mit dem Stollen war man in dem Streichen
eines sehr schönen Schwerspatganges aufgefahren. Etwa 10 Lachter tiefer (etwa
20 Meter) wurde am Fuße des Berghanges auf demselben Gang ein zweiter Stollen
angesetzt, mit welchem man den starken Spatgang auch dort aufschloß. „Das
Gebürg (Nebengestein) ist zwar etwas zartlecht, der Gang hingegen mächtig",
hieß es in der Meldung. Er habe „sein ordentliches Streichen", das in der Richtung
der großen Witticher Hauptgänge, den Silber-Kobalt-Gängen, liege, zeige
aber bislang keine Erze. Es bestehe jedoch die Hoffnung, daß im Berginnern Erze
einbrechen werden und es sei mit allen hier vorkommenden Erzarten zu rechnen.
Auf diesen Bericht hin erkannte das Bergamt die Grube als „bauwürdig" an.
Schon am 3. Januar 1769 ließ Mayer einen neuen Bericht folgen. Er meldete, daß
er den Betrieb wieder in Augenschein genommen und bergmännisch in Ordnung
gefunden habe. In beiden Stollen war man in der Zwischenzeit um je 4 Lachter
aufgefahren. Vor beiden Stollenorten stehe ein etwa 1 Schuh (ca. 30 cm) mächtiger
Schwerspatgang „im unverworfenen Gestein" an. Allerdings ließ sich auch
jetzt noch nicht feststellen, welche Erze der Gang führen werde. Die Gewerken
seien aber keine reichen Leute und ihre Gelder werden nicht ausreichen, um einen
intensiven Bergbau betreiben zu können. Bis jetzt wurden etwa 100 Reichstaler
in den Gruben verbaut. Die Gewerkschaft wolle nun Kuxe herausgeben, die
besonders an Bergbauliebhaber im Oberland vertrieben werden sollen. Die Höhe
der zu erwarteten Zubußen möge man aber, auch seitens der Bergbaubehörde,
nicht höher als 1 Gulden 30 Kreuzer je Kux und Quartal ansetzen.
Das Oberbergamt in Donaueschingen schaltete sich auf diese Berichte hin ein.
Es teilte am 7. Januar 1769 dem Unterbergamt in Wolf ach und dem Bergmeister
Mayer mit, daß es dem Johann Adam Holzer u. Co., nachdem die Bauwürdigkeit
der Grube feststehe, als Lehenträger den „aufstand-brief" (Mutschein) zugestellt
und „das neue Werk vom Oberbergamt unter dem Namen St. Luttgardis
approbiert" habe. Mayer wurde mit der Beaufsichtigung der Grube auch von
dieser Behörde beauftragt. Seine Berichte über jedes Quartal gingen fortan regel-

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