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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
51. Jahresband.1971
Seite: 231
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1971/0233
Die Heranziehung der männlichen Untertanen zur Fronarbeit auf der Straße
bedeutete für die Bevölkerung eine große Belastung und war nur infolge des
bestehenden absolutistischen Regierungssystems und der damit verbundenen Leibeigenschaft
möglich. Daher konnten auch die Ortsvorgesetzten mit strengsten
Strafen bedroht werden. Ihre Auflehnung gegen den Ottenheimer Schultheißen
Andreas Baß, der von den Frönern verlangt hatte, daß sie an ihren Anteilen auch
am Sonntag arbeiten sollten, ist verständlich. In den Dörfern Kürzell, Schutterzell,
Ichenheim und Dundenheim, wo der übereifrige Gewährsmann des Hofrats
Dyhlin als „ein Sabathschänder titulirt wordten" war, sah man diesem scharfen
Befehl mit Gelassenheit entgegen. Es hatte sich dann auch gezeigt, daß die Straßenarbeiten
noch rechtzeitig erledigt werden konnten.

Ob nach diesen Vorgängen die jugendliche Marie Antoinette am 7. Mai 1770 bei
der Durchfahrt in den Riedgemeinden mit Begeisterung begrüßt worden ist, kann
den Akten nicht entnommen werden. Der Name „Dauphinestraße" wurde nicht
populär und hat sich nur noch in deren vergilbten Blättern erhalten.

Quellenangaben: GLA Karlsruhe, Abt. 117/328—331, Herrschaft Lahr-Mahlberg, Akten;
GLA Karlsruhe, Abt. 229, Spez. Akten Kürzell, Ichenheim und Dundenheim; F. Metz
(Herausgeber), Vorderösterreich. Eine geschichtliche Landeskunde, 2. Auflage, Freiburg
1967; O. Kähni, Die Landvogtei Ortenau, S. 491—503; J. Schäfer - M. Klemm, Heimatchronik
der Dreiergemeinde Marlen-Goldscheuer-Kittersburg, Bühl 1964; G. Wunder, Der
abgegangene Hof Niederweiler zwischen Kehl und Eckartsweier, Alemannisches Jahrbuch
1964/65," S. 176—224, Bühl.

Kaiser und Reich aus der Sicht eines
kleinen geistlichen Standesherrn zu Ende des
17. Jahrhunderts

Aus dem Tagebuch des Abtes Jakob Vogler (1655—1708)
von Schuttern*

Von Gerhard Silberer

Um die Perspektive zu verstehen, aus welcher der Abt eines kleinen geistlichen
Staates in der Rheinebene unweit von Straßburg das Geschehen des ausgehenden
17. Jahrhunderts betrachten mußte, sollten einige seine Biographie und die Quellenlage
berührende Angaben nicht fehlen.

* Vom Vf. erschien „Jakob Vogler, Abt des Klosters Schuttern 1688—1708 — Sein Tagebuch von 1689", in: Die
Ortenau 45-48 (1965-1968).

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