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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
51. Jahresband.1971
Seite: 244
(PDF, 52 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1971/0246
Adelsburg, die im 11. Jahrhundert entstand, die Verbindung zwischen Adelswohnung und
Befestigung und die Höhenlage sind. Das bauliche Hauptmerkmal ist der Turm. Der
Burgenbau und das Befestigungsrecht haben sich in engem Zusammenhang mit der Adelsund
Verfassungsgeschichte überhaupt entwickelt und sind kennzeichnend für die partikula-
ristische Entwicklung.

Die Abhandlung „Vögte und Vogtei im Hochstift Speyer im Hochmittelalter" von A. Doli
gliedert sich in zwei Teile: 1. Genealogie und Besitz, Rang und Stand der Speyrer Erbvögte
des 11. und 12. Jahrhunderts; 2. Verfassungsgeschichtliche Seite. Trotz der schlechten
Quellenlage kam der Verfasser zu wesentlichen Ergebnissen. Burggrafschaft, Hochstiftsund
Stadtvogtei waren in einer Hand. Nach dem Aussterben der Familie der Ekberte, die
lange Zeit im Besitz des „Vogtgrafenamts" war, haben die Staufer die Vogtei an sich
gebracht.

Zu begrüßen ist die Abhandlung von G. Stein „Die Juden und ihre Kultbauten am Oberrhein
bis 1349". Einleitend wird hingewiesen auf die wirtschaftliche Bedeutung der Juden
im frühen Mittelalter und auf ihre Förderung durch die fürstlichen Gewalten. Die ältesten
Judengemeinden am Rhein werden genannt. Dann gibt der Verfasser einen Überblick über
die rechtliche und soziale Stellung des jüdischen Volkes und sein Schicksal im Oberrheingebiet
bis 1349. In objektiver Weise schildert er die harten Besteuerungen, welche die
Juden immer mehr zu Kredit- und Zinsgeschäften mit hohen Zinsforderungen zwangen.
Was die Kultbauten betrifft, werden zunächst die Grundrißtypen der Synagogen behandelt
. Besondere Beachtung wird der Wormser Synagoge geschenkt, die 1938 zerstört und
1959 wieder aufgebaut wurde, und den Resten des Speyrer Judenhofes. Der Beitrag
schließt mit der Beschreibung der Judenbäder in Worms, Speyer und Offenburg.
Die beiden letzten Abhandlungen, die von G. P. Fehring und D. Lutz „Archäologische
Grabungen im Bereich der Dorfwüstung Zimmern auf Gemarkung Stebbach, Kreis Sinsheim
, 1. Kampagne 1968" und „Die Wüstung Zimmern auf Gemarkung Stebbach. Zur
Identifizierung des ausgegrabenen Dorfes" von A. Schäfer, gehören zusammen und sind
beispielhaft dafür, wie Grabungsergebnisse durch urkundliche Belege untermauert und
ergänzt werden können. Alle Abhandlungen sind von wissenschaftlichen Anmerkungen
begleitet.

Dieser sehr ansprechende erste Band der „Oberrheinischen Studien" verdient weit über
das Oberrheingebiet hinaus Beachtung. Dem Herausgeber sei wärmstens gedankt. Es ist
zu hoffen, daß dieses Werk bald seine Fortsetzung erfährt.

Dr. Kähni

Hansjakob-Jahrbuch 1969, herausgegeben von der Heinrich-Hansjakob-Gesellschaft,
Badenia-Verlag Karlsruhe, DM 9,90.

Das 1969 erschienene Hansjakob-Jahrbuch legt beredtes Zeugnis davon ab, daß die Hans-
jakob-Forschung einen frischen Aufwind erhalten hat und die Pflege des Gedächtnisses an
den Haslacher Volksschriftsteller bei der Freiburger Hansjakob-Gesellschaft in guten Händen
liegt.

In seinem einleitenden Bericht „Der Weg vom Mann zum Werk" gibt der Präsident der
Hansjakob-Gesellschaft, Professor Dr. Max Weber, Rechenschaft über die vielfältige Arbeit
der Gesellschaft. Gleichzeitig umreißt er die bleibende Bedeutung von Hansjakobs
Werk, dessen Aktualität und Beliebtheit in der großen Neuauflage seiner Bücher ersichtlich
ist, so daß man heute mit Recht von einer Hansjakob-Renaissance sprechen kann. Als
ungelöste Probleme für die Hansjakob-Forschung nennt Weber die Erforschung der politischen
Tätigkeit Hansjakobs sowie die Auswertung der elf Bände theologischer Schriften
des Pfarrers von St. Martin. Die Frage nach Hansjakobs Ahnen hat nach Weber in den
letzten Jahren eine besondere Bedeutung erlangt, weil die Freiburger Hansjakob-Gesellschaft
seit einiger Zeit emsig bemüht ist, eine verwandtschaftliche Verbindung zwischen
den elsässischen Hansjakob-Familien und der Kinzigtäler Hansjakob-Sippe aufzufinden. Daß

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