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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
53. Jahresband.1973
Seite: 144
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1973/0146
Beschluß zue Umbweegen gelegen (Steinbach) 1675; in einer eingeschlossenen Bühnen
(Steinbach) 1738.

b) 1 1/2 J.ackhers in einem beschluß, mit einem lebendigen Haag vmbzeünth, die Haber
Bini gen. (Eisental) 1642 XII. 18; Plaul Buhn, ist mit einem lebendigen Haag umgeben
(Greffern) 1750; in einer durch den Haag geschlossenen Buhn - Bühn, mit einem Haag
umgeben (Neuweier) 1777; die gantze Bühn ..ist mit einem lebendigen Haag umgeben
(Schwarzach) 1750; Burckards Bühn, ist mit einem lebendigen haag umgeben (Schwarzach
) 1750; Groß Francken Bühn .. ist rings herum theils mit einem haag, theils mit
einem hamm umgeben (Schwarzach) 1750; Harschen Bühn ist allenthalben mit einem
haag umgeben (Schwarzach) 1750; das Matzen Bühnel . . ist rings herum mit einem haag
umgeben (Schwarzach) 1750; Hofbühn ist allenthalben mit einem haag umbgeben
(Schwarzach) 1750; Steingrub Bühn, ist allenthalben mit einem lebendigen haag umgeben
(Schwarzach) 1750.

c) von der Folter Bühnin bey der Serren (Schwarzach) 1658; große Zwibelbühn . . Müssen
zwo serren . . auf der Beständer Kosten . . erhalten, auch die graben aufgehoben werden
(Schwarzach) 1750; bünde zu Kartunge an der Serren (Sinzheim) 1432 VI. 12; gegen
der jenseit gelegenen reebbünschlick (Vimbuch) 18. Jh.

Beunden als privat genutzte, dem System der Dreifelderwirtschaft nicht unterworfene
Flächen zeigen große Mannigfaltigkeit in ihrer Nutzung, die sich auch in der Namen-
gebung niedergeschlagen hat und im Einklang mit den Angaben der Mundartwörterbücher
steht. Nach den in Teil II (sub B. VI.) zusammengestellten Namenbeispielen wurden
Beunden verwendet: zum Anbau von Erbsen, Linsen, Kraut, Reben, Rüben, Zwiebeln,
Gras. Auch ist Anbau von Hafer und Weizen auf Beunden nachzuweisen.

Zur Lage der Beunden betonen die Mundartwörterbücher wie auch die Hinweise im
rechtstopographischen Schrifttum, daß sie in der Nähe der Hofstätten im Siedlungsbereich
liegen, also innerhalb des Dorfetters, daß sie aber auch, sobald sich dazu eine Notwendigkeit
herausstellte, in der Außenflur der Zeigen oder im Allmendbereich vorkommen
können. Dies gilt auch für unser Namenmaterial. Aber zunächst ist bei solchen Beunde
- Vorkommen außerhalb des Dorfetters an die Zugehörigkeit zu einem bestehenden oder
abgegangenen Hofgut zu denken, vor allem dann, wenn Beunden durch einen Hofnamen
oder nur durch Hof ergänzt sind (vgl. die Beispiele in Teil II sub B. II.c). Die Bedeutung
von Beunde-Vorkommen für die Wüstungsforschung ist nicht zu übersehen7.

Als bemerkenswertes Beispiel für das gehäufte Vorkommen von ße««(/e-Flurnamen sind
die in der Kastenau auf Gemarkung Stollhofen nachweisbaren Beunden anzuführen:
Essigsbühn, Frühmeßbühnle, große Bühn (beim ödenhof), Landhagbuhn, M örderlochbühn,
Oberbühn, Rheinbühn, Schererswerdbühn, Seitersbühn, Zwiebelbühn. Als Gründe für dieses
gehäufte Auftreten sind zu nennen: 1. die Kastenau ist Ackerland gegen den Rhein
hin, eine Außenflur der Dreifelderwirtschaft, vor der Rheinkorrektion direkt an den
Rhein und die Altrheinarme grenzend; 2. an der Gemarkungsgrenze Greffern - Stollhofen
, aber auf Stollhofer Gemarkung (entgegen der Angabe bei ALBERT KRIEGER,
Topographisches Wörterbuch des Großherzogtums Baden 2. Bd., Sp. 408), befand sich
der Ödenhof8, zu dessen Bereich wohl einige dieser Beunden gehörten.

7 Vgl. Michael Walter, Die Bedeutung der Flurnamen für die Wüstungsforschung. In: Beiträge zur Flurnamenforschung
. Eugen Fehrle zum 60. Geburtstage dargebracht. Hrsg. von Herbert Derwein. Karlsruhe
(1940), S. 131—138, besonders S. 135 f.

8 Belege: vff den Edennhoff 1485/B. 2971, llv; neben des Mayers auf dem öden hof veldern gelegen
1555/B. 8382, 137 r; im Stollhofer Bann gelegenen Oedenhof, einseiths der Rheinfluß, anderseit der
Grefferner Bann, oben der . . Rheinfluß, unten das Stollhofer Feld, die große Bühn gen. 1787 VI. 6/U.A.
37, C. 249; Oedenhof. Zu diesem Hof gehören ohngefehr 25 Morgen Akker, ein kleines Wäldgen und
2 Köpflc auf dem Rhein, die ebenfalls mit Weidenholtz überwachsen sind, sodann 2 kleine Fischwasser
1790/B. 8401, 26 r.

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