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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
53. Jahresband.1973
Seite: 210
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und hernach solches eingestanden — welches aber ewig nicht wahr ist, denn ich sagte es
den Leuten ins Geheim in einer Stube, und erst nachdem solches in der ganzen Gegend im
Lärm war, und man mir es in Strasburg vorgehalten, habe ich, aus Anhänglichkeit und
Sorgfalt für das herrschaftliche Interesse, mit denen Leuten discoursive gesprochen.
Weiter wurde mir mein Losziehen gegen Hl. Wezel verwiesen und das war billig, ein
andermal halte ich mein Maul, vermeide der Regierung Gelegenheit zu geben, mich zu
demütigen. Ich debrecirte bei Hl. Wezel mit den Worten, daß wenn mir sein Bericht
wäre communicirt worden, ich gewust hätte, woran ich wäre. Nachdem wir beide nunmehr
überzeugt waren, daß bei der Regierung alles, was wir während des Krieges
gethan, ausgestanden, gelitten und durchgesezt haben, keinen andern als gerade den
gegentheiligen Eindruk gemacht habe, so versicherten wir uns vor dem Amt beständiger
Freundschaft, asen miteinander zu Mittag, tranken der Regierung ihre Gesundheit und
giengen geputzt aber leider nicht gerechtfertigt nach Haus, wäre der Hl. Gerichtsschultheis
kein Esel gewesen, so hätte er längst wissen sollen, wie er seine Verantwortung hätte einrichten
können, daß ihm die Regierung gewis nicht beikommen wäre.

1. Juli. . . . Auch mit Andreas Göpper und Andreas Weis zu Neumühl vor Amt gestanden,
sie verlangen Entschädigung wegen ihrer Matten, welche abgehoben worden, um das
Auenheimer Sträsel, das vom Waßer durchbrochen war, damit zu repariren, mit 200 fl.
an das Gericht. Wir antworteten, daß ihnen die Entschädigung gebühre, weilen aber das
Auenheimer Sträsel eine Rheinwerbe ist, und alle Rheinwerben auf Kosten des Landes
gemacht werden, so gehöre auch diese Ersezung aus der Lands- oder Rheinbau Kaße. Ist
nun die Steuer Deputation verwiesen.

2. Juli. Auf die Anzeige, daß Bannwarts Jacob Haas, daß Claus Fischer zu Odelshofen
und seine Frau, nebst Hanns Fischer auf den Ritt Egerten Gras gemähet, habe ich mich
dahin begeben und mit Hanns Georg Kriegk und Claus Selzer daselbst einen Augenschein
eingenommen und gefunden, daß sie grose Pläze im schönsten Schlag und sogar in ihres
Schwiegervaters Michel Jokersen Bosch abgemähet und grosen Schaden gethan. Den
Hanns Fischer habe ich in den Thum werfen laßen, der Claus Fischer aber ist entloffen.

8. August. ... Die Grenadiers haben alle Ordres erhalten, morgen früh nach Darmstadt
abzugehen, als: Jacob Moschberger, Michel Licht, Michel Beinert, Jacob Buz, David
Herrel, Georg Selzer, David Pfozer, Michel Pfozer, Michel Richert, Jacob Bräuninger,
Jacob Jokers, Georg Jokers, Joseph Harr, Jacob lieh.

15. August. Das Haselnußbrechen und Hopfenabreisen in den Herrschaftlichen Waldungen
ist lt. Oberforstamt Decreti vom 22. October 1787 verboten und heute publ. worden.

27. Aug. ... Ist Hl. Doctor Bernhard Exter dahier an der Ruhr gestorben, geb. 1774.

3. Sept. . . . Wurde zu Odelshofen das gemeine Haus aufgeschlagen. 24. Serenißimi
Regentis H. D. haben den Johannes Asmus seinem Vater Daniel Asmus zum Adjunct
gegeben. 29. .. . Hanns Steidels Criminalgericht im Amthaus beigewohnt.

Nach dem Frieden von Luneville (1801) nimmt Baden provisorisch vom Haunauerland
Besitz

8. October. . .. Publicirt daß von Seiten des Hl. Markgrafen zu Baden H. D. dieses
Land provisorisch mil. besezt werden soll, und sind der M. Bad. Hl. Rath von Preuschen
dahier eingetroffen. — doch ohne noch Militär einzulegen. 11. Käme die Marg. Badische
Commißion und nahm provisorisch militärische Poßeßion. Mit welchen ich den ganzen Tag,
wegen Ausschlagung der Patente zugebracht. 12. Jahrmarkt zu Willstett. Mußte wegen
Verpflegung der Badischen Besezung zu Hl. Amtschultheis nach Willstett. 13. Habe mit
den Wirthen, wegen Verpflegung der Badischen Grenadiers Verfügung getroffen. 14. Güter
und Almenden zum Versteigern ausgesucht. 15. Sind wieder 3 Mann Grenadiers,
wegen ich Verpflegung ausgemacht

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