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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
53. Jahresband.1973
Seite: 260
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1973/0262
Gewerkschaft, welche hier tätig war, hatte noch den „Karlsstollen" (vormals
Nicolaistollen genannt) im Mürrenbach/Entersbach und dem „Stephanienstollen"
(vormals Barbarastollen) beim Eckerhof in Oberentersbach gepachtet. Die Um-
benennungen geschahen zu Ehren von Angehörigen des großherzoglich badischen
Hauses.

Am 3. Mai 1819 meldete der Bergmeister Mayer in Gengenbach, daß an den
obengenannten drei Gruben, womit die Gewerkschaft bergrechtlich belehnt war,
der Straßburger Kaufmann Johann Michael Heyler zwei Kuxe besitze. Für einen
Kux wurden 40 Gulden bezahlt. Wieviel Kuxe auf die Gruben ausgestellt waren,
ist nicht erwähnt. Die Gewerkschaft hatte im Dezember 1817 beschlossen, die
Zubuße zu einer Kux bis zu jährlich 12 Gulden anzusetzen. Die Gewerken wohnten
in Bischoffsheim, Euenheim, Gengenbach, Ichenheim, Lahr, Karlsruhe, Konstanz
, Offenburg, Schuttern, Straßburg u. a. O.

Durch ein Schreiben vom 19. September 1822 machte der in Karlsruhe lebende
Hofmedikus Dr. Kölreuter das großherzogliche Finanzministerium auf die Grube
„Amalienstollen" aufmerksam. Er berichtete, deren Erze enthielten Silber, Gold,
Kupfer, Eisen, Tellur und Spießglanz. Der Staat sollte die Gewerkschaft zum Abbau
ermuntern und unterstützen. Daraufhin wurde auf den 17. Oktober 1822 eine
Zusammenkunft von Dr. Kölreuter und Bergrat Munzing von der Bergwerkskommission
in Freiburg in Gengenbach vereinbart. Man begab sich zusammen mit
dem pensionierten Bergmeister Mayer nach Nordrach. Der Amalienstollen, der
sein Mundloch im Maisbacher Tälchen hat, wurde befahren. Man stellte fest: Der
Amaliengang liegt im Gneis, er ist 1 bis IV2 Fuß mächtig, besteht größtenteils aus
Quarz, in welchen nach äußeren Kennzeichen Fahlerz, Kupferlasur, Kupfergrün
u. a. eingesprengt ist. An mehreren Stellen wurden Proben entnommen. Eine
Untersuchung derselben in Gengenbach ergab, daß die Erze „nicht zu den armen
Silbererzen" gehören und man erwarten könnte, bei zweckmäßiger Aufbereitung
je Zentner zwei Mark Silber zu erhalten (eine Mark Silber betrug 254 Gramm).
In einer Probe, die besonders viel Kupferkies enthielt, zeigten sich bei der Auflösung
in Salpetersäure „schwarze Flocken und Rückstände mit geringem Goldgehalt
."

In Karlsruhe wurden die Erze genauer untersucht. Die graublaue Gangart ergab
in 100 Teilen 93 Teile Kieselerde, 3 Teile Tonerde, 1 Teil Silber, l3/io Teile Wismut,
1 Teil Kupfer, 3/io Teile Braunstein und Spuren von Tellur. In der seltener vorkommenden
, mit Kupferkies und Kupfergrün versehenen Gangmasse konnte man
in 100 Teilen 92 Teile Kieselerde, 3 Teile Tonerde, r'/io Teile Silber, */M Teile Wismut
, 32/io Teile Kupfer und 1 Teil Braunstein feststellen. Der Karlsstollen im
Entersbach konnte nicht befahren werden, da er nicht ausgeräumt war. Soweit
der Bericht der Herren Dr. Kölreuter und Bergrat Münzing vom 25. Oktober 1822
an das Badische Finanzministerium.

Im Nachgang berichteten beide am 22. November 1822 an dieselbe Behörde einiges
aus der Geschichte des Amalienstollens. Der Bergbau auf demselben kann in
drei Abschnitte geteilt werden. Die ersten Versuche auf die silberhaltigen Erze

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