Freiburger historische Bestände - digital

Interesse /ür Heimatkunde geweckt

Mitgliedergruppe des Historischen Vereins gab „Appenweierer Heimatblatt
" heraus

„Appenweierer Heimatblatt 1974"

Mit diesem Heimatblatt legt die Appenweierer Mitgliedergruppe des Historischen
Vereins für Mittelbaden der Bürgerschaft zum zweiten Male ein Jahresheft
vor. Wie der Vorsitzende, Stud.-Direktor K. Maier, in seinem Vorwort ausführt
, veranlaßten sie dazu zwei Beweggründe: die Neugestaltung des Kirchplatzes
, die das große Werk der Kirchenrenovation vollendete und die „tiefgreifende
" Wandlung, in der sich das Dorf zur Zeit befindet (Eingliederung von
Nesselried und Verwaltungsgemeinschaft mit Urloffen).

Bürgermeister Kaufmann gibt einen Überblick über die verwirklichten und geplanten
Bauvorhaben der Gemeinde (Wohnungs- und Straßenbau, Mehrzweckhalle
und Hauptschule) sowie über die wichtigsten Maßnahmen im Zug der Gemeindereform
. Es folgen Verzeichnisse der Vereinsveranstaltungen, der Geburten
, Eheschließungen und Todesfälle. Pfarrer J. Baier erstattet einen ausführlichen
Bericht über den Verlauf der seit 1963 durchgeführten Außenrenovation
der Kirche und die Neugestaltung des Kirchplatzes und bekennt, daß hauptsächlich
das schöne Gotteshaus ihn bewogen habe, sich um die Pfarrei zu bewerben
. Konrektor Lehmann befaßt sich mit der Vorgeschichte der episodenreichen
Renovierung und teilt den Kosten- und Finanzierungsplan mit. Angeschlossen
ist der fachmännische Bericht des Restaurators Baumann (Lautenbach). Ober-
stud.-Direktor G. Brudy führt den Leser in die Jahre 1748/50, in denen der Gerichtsvogt
Simon Bruder die Kirche erbauen ließ, und schildert anschaulich und
humorvoll den Ablauf der Bauarbeiten.

Oberstud.-Direktor Mechler (Kehl) würdigt das Gotteshaus in treffender Weise
als „Barockjuwel und Kleinod der Ortenau". Elektromeister R. Föll erzählt, was
er bei dem Einbau des elektrischen Geläutes entdeckte. A. Bell ergänzt den Bericht
durch einen kleinen Beitrag aus der Geschichte seiner Familie. K. Maier
gibt im Wortlaut die „Beschreibung" der Totalrenovation des Kirchturms aus
dem Jahre 1835 wieder. In ihr werden auch die politischen und wirtschaftlichen
Verhältnisse der damaligen Zeit dargestellt.

Die Herausgeber haben sich auch die Mühe gemacht, die Inschrift auf dem Grab
Simon Bruders zu entziffern und mitzuteilen. Der letzte der 14 Beiträge, der
wiederum K. Maier zu verdanken ist, hat den Streit um den Kirchplatz zum Gegenstand
, der 1867 zwischen der politischen und Pfarrgemeinde ausgebrochen
war und erst 1903 durch eine Vereinbarung beendet wurde.

Durch dieses anregend und vorbildlich gestaltete Heimatblatt wird bei der Bevölkerung
nicht nur das Interesse am Dorfgeschehen, sondern auch für Heimatkunde
geweckt und verdient dankbare Anerkennung.

Baden-Baden

Rolf Gustav Haebler hat zur Belebung und Vertiefung der Heimatgeschichte eine
Schriftenreihe „Beiträge zur Geschichte der Stadt und des Kurorts Baden-Baden
" ins Leben gerufen. Bis dato zählt die Reihe elf Einzelbeiträge.

An der Spitze steht gleichsam als Wegweiser die Programmschrift des Herausgebers
der Reihe „Heimatpflege der Stadt und des Kurorts Baden-Baden".

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