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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
54. Jahresband.1974
Seite: 41
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1974/0043
Städtebauliche Probleme und Lösungsmöglichkeiten
in historischen Städten

Vortrag auf der Jahreshauptversammlung in Schiltach 1973
von Franz Meckes

Um das Schicksal überregional bedeutender Baudenkmäler wie Münster,
Kloster oder Schloß braucht der Denkmalpfleger mit dem engagierten Bürger
nicht mehr zu ringen, denn die Zukunft dieser Gebäude scheint gesichert
zu sein, da sie im Bewußtsein der Menschen unserer Zeit fest verankert
sind.

Unsere Sorgen gelten deshalb heute und morgen in erster Linie den
vielen Stadtensembles, die mit ihren Türmen, Mauern und Toren, ihren
reizvollen Bürgerhäusern, die Wirren der Zeiten überdauert haben und nun
in zunehmendem Maß durch ökonomischen und sozialen Niedergang vom
Verfall, unüberlegtem Abbruch und ungeschickten Umbauaktionen bedroht
sind. Darüber hinaus führt die anrollende Sanierungswelle mit ihren
umstrittenen Methoden und Zielen oftmals zu einer Quartierzerstörung
im sozialen, wirtschaftlichen und historischen Bereich und fordert somit
erhebliche Opfer an unwiederbringlicher Substanz.

Um die angeschlagenen, aber noch nicht verlorenen Stadtgebiete vor weiterem
Schaden zu bewahren, wird die Denkmalpflege zu einer aktiven
städtebaulichen Mitarbeit aufgerufen. Dies setzt jedoch eine umgehende
Akzentverlagerung von den Bemühungen um das einzelne Objekt zum
schützenswerten Stadtensemble voraus. Die Betrachtung der historischen
Stadt als eine unteilbare Einheit wird zur Voraussetzung für eine moderne
städtebauliche Denkmalpflege mit dem Ziel das „Gesamtkulturdenkmal
Stadt" als geistiges und materielles Erbe in seinem Bestand der Nachwelt
zu erhalten.1

1 Dr. Borchers DKD 1971 „Sie (die Denkmalpflege d. V.) muß Abschied nehmen, von den starren,
konservatorischen Aufgaben im begrenzten Sinn, von der Erhaltung (einzelner) alter Bauten um jeden
Preis. Sie muß in neuer Aufgabenstellung zur funktionellen Eingliederung des erhaltenswerten Denkmalbestandes
in den neu geplanten Alltag unserer Städte und Gemeinde kommen. Romantisch verbrämtes
Museumsdenken kann nicht mehr Bestandteil einer Städteplanung sein, in der die Gesamtlösung
als Existenzfrage angesprochen wird."

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