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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
54. Jahresband.1974
Seite: 48
(PDF, 59 MB)
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erhalten, wobei die Außenstelle des Landesdenkmalamts in Freiburg
gleichzeitig zu einem stärkeren ideellen und materiellen Engagement aufgefordert
wurde.

Unsere Bemühungen wären jedoch Stückwerk geblieben, wenn die Gemeinde
nicht umgehend alle notwendigen Planungen kurzfristig in Auftrag
gegeben hätte; denn jede Revitalisierung einer Altstadt ohne planerische
Voruntersuchung und Zielsetzung ist zum Scheitern verurteilt. Man
erkannte erfreulicherweise sehr schnell, daß Stadterneuerung als komplexe
Aufgabe nicht von der Renovierung oder Restaurierung einzelner Gebäude
oder Baugruppen allein ausgehen wird. Die Analyse von Stadtplanung
und Denkmalpflege muß zu der gemeinsamen Zielsetzung führen, welche
die Voraussetzung für die Realisierung einer erhaltenden Erneuerung
ist.

Trotz der Erkenntnis, daß Stadterneuerung eine schwierige Daueraufgabe
für Bürger, Verwaltung und Behörde darstellt, unterstützte der Gemeinderat
diese Planungspolitik und erzielte damit schon die ersten Erfolge:

1. Nach der Aufstellung einer Leitplanung für die Altstadt konnte die
Stadt Schiltach als einzige südbadische Gemeinde in das Modellprogramm
73 des Baden-Württembergischen Innenministeriums mit dem
Schwerpunkt auf Altbaumodernisierung aufgenommen werden. Im
Bereich Schenkenzellerstraße/Marktplatz sollen in einem überschaubaren
Zeitraum unter Aufsicht der Forschungsgemeinschaft Bauen
und Wohnen in Stuttgart Objektsanierungen mit den flankierenden
städtebaulichen Maßnahmen erfolgen. Die Gemeinde erhält hierfür
vom Land 60 % der unrentierlichen Kosten vergütet, wobei dem Hausbesitzer
durch zinsverbilligte Darlehen ein Anreiz zur Modernisierung
der Wohnungen geboten wird.

2. Die Erhaltungsproblematik der Altstadt konnte trotz eingeleitetem
Planfeststellungsverfahren der Straßenbauabteilung des Regierungspräsidiums
Freiburg zum Ausbau der Landesstraße entlang der Schiltach
entschärft werden. In letzter Minute scheiterte dieses Straßenbauvorhaben
am Veto der Stadt, die von ihrer Planungshoheit Gebrauch
machte und auf eigene Kosten einen Gegenvorschlag ausarbeiten ließ.
Die wesentlich teurere Tunnellösung mit der neuen Trassenführung ist
mittlerweile von allen beteiligten Behörden akzeptiert und führt nach
der Realisierungsphase zur Aufwertung der Wohnqualität der unvermeidbaren
preisgünstigen Altstadtwohnungen, zur Verbesserung der
Erholungsfunktionen entlang der Schiltach und letztlich zur positiven
Entwicklung der gesamten Altstadt.

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