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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
54. Jahresband.1974
Seite: 99
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geht diese Michaelsstatue (ca. 1715) mit den verwandten Prinzbacher Figuren
zusammen. Das städtische Museum in Gengenbach bewahrt die
kleine Figur eines hl. Kriegers mit Schwert und Märtyrerpalme in den
Händen auf. Sie schließt sich in Körperhaltung, Art der römischen Rüstung
und Ausarbeitung den vorgenannten Beispielen an.

Ein entzückendes Altärchen der Gengenbacher St. Martinskirche, das in
neuerer Zeit nur noch dem Mutterhaus der Franziskanerinnen als Stationsaltar
für die Fronleichnamsprozession gedient hatte, wurde 1970 aus der
Speicheraufbewahrung befreit, restauriert und bei der sehr verdienstvollen
Neugestaltung der Bergle-Kapelle durch Geistl. Rat Helmut Eberwein
als Choraltar für das spätgotische Gnadenbild aufgestellt. Altaraufbau,
Palmetten unter dem Jesusmonogramm und das bizarrer wirkende Bandwerk
auf dem Antependium rücken das Altärlein zeitlich mehr in die
Nähe der an den großen Nebenaltären der Martinskirche verwendeten
Dekorationen. Ich möchte deswegen nicht ausschließen, daß wir hier jenen
kleinen Altar vor uns haben, der 1720 von der Reichsschultheißenfamilie
Bender in das Annenchörle der Martinskirche gestiftet und in der Mitte
des 18. Jahrhunderts durch einen etwas größeren Altar des Bildhauers
Anton Martin ersetzt worden ist.

Mein Freund Manfred Hermann, mit dem ich bei der Erforschung der
Breisgauer Bildhauer-Sippe Hauser-Winterhaider eng zusammenarbeitete,
machte mich auf sechs Werke der Winterhaider-Werkstatt in Ulm bei Oberkirch
aufmerksam. Auf den vier Beichtstühlen der Pfarrkirche standen
1968 jeweils ein hl. Rochus mit Engel, ein Sebastian, eine sitzende Anna-
selbdritt (vgl. mit Zell a. H.) und ein weinender Petrus von teils mäßiger
Qualität. Dazu an der rechten Hochschiffwand ein Kruzifix und in einer
Fensternische ein Reliquiar in der Form eines kleinen, mit Blütengirlanden
überzogenen Altaraufsatzes. Offensichtlich Reste von Bildhauerarbeiten,
die wohl den heute noch vorhandenen Rokokoaltären weichen mußten.
Die Beziehung Winterhaiders nach Ulm wird in der Sasbacher Quittung
vom 4. Dezember 1709 faßbar, in der er bescheinigt, von dem Herrn Kämmerer
(des Landkapitels Ottersweier) zu Ulm („Von Hodap") 50 Gulden
Kapital empfangen zu haben. Und in die Jahre nach 1710 gehören denn
auch die Ulmer Winterhaider-Relikte hinein.

Für die Öffentlichkeit unzugänglich auf dem Speicher des Kapuzinerklosters
Zell a. H. abgestellt ist eine kleine Johannes Nepomuk-Statue, die
ebenso zu den Werken des Winterhaider-Kreises gezählt werden muß wie
ein Benediktinerheiliger (mit einem Drachen zu Füßen und tiefgekerbten
Schlingerfalten), wohl ein hl. Magnus, der im Magazin des Augustinermuseums
Freiburg verwahrt wird16S.

168 Augustinermuseum Freiburg, Inventar-Nr. 3747

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