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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
54. Jahresband.1974
Seite: 114
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1974/0116
Ernst P. Huber

Von Thomas Kopp

Im Mai 1974 war die Ausstellung des Offenburger Verkehrsvereins Ernst
P. Huber gewidmet. Der Betrachter des Huberschen Gesamtschaffens kann
feststellen, wie ein beträchtlicher Teil dieser Werke geschichtliche Motive
des heimischen Raumes behandelt, so daß wir den Künstler als einen der
„Maler unter den Ortenau-Historikern" bezeichnen dürfen.

Wenn er dies wurde, ist's kein Zufall. Zell am Harmersbach, sein Geburtsort
(1900), war damals noch jenes Städtle, von dem Hansjakob schreiben
konnte: „Ich kenne kein Städtchen im badischen Lande, das elegischer und
stiller gelegen wäre als dieses Zell. Es liegt an sonnigen Tagen eine solche
Ruhe über diesem alten Wald- und Reichsstädtchen, daß man glauben
möchte, es wäre eben vom Grabe auferstanden und harre nur der lebendigen
Bewohner"1. Wer also in diesem ehemaligen Reichsstädtle der Jahrhundertwende
das Licht der Welt erblickte und dort bis zum Weltkrieg die
ersten 14 Jahre erleben konnte, dem war eine in eine historisch-landschaftlich
geprägte Umwelt gebettete „Stille Jugend" beschieden.

An diesen Grundlinien hatten dann wohl auch die Maler-Lehrjahre in der
„Zeller Unteren Fabrik" während der Kriegszeit kaum etwas geändert.
Sicherlich wurde das erst anders, als Huber in Karlsruhe in der Kunstakademie
studierte und später in Berlin-Werder selbständig schuf. Daß ihn
dabei aber die „laute Welt" innerlich doch nicht bewältigte, bewies der
junge Maler 1932 — nach dem Unfalltod seines Vaters — durch die Rückkehr
zu Mutter und Heimat, wo er sich dann weiterhin als freier Künstler
(zeitweise als Kirchenmaler) betätigte. Auch die Teilnahme am Zweiten
Weltkrieg hat aus dem Schwarzwälder keinen „Lauten" gemacht.

In den Nachkriegsjahren konnte die kleine Welt der Heimat nicht Raum
und Gelegenheit bieten, seine Kunst zu entfalten; Huber aber hat sich mit
bewundernswerter Gelassenheit und innerer Überwindung — ein Stiller
im Lande — ins Unvermeidliche gefügt: Er arbeitete, nun ein „Handwerker
seines Könnens", wieder dort, wo er als Malerlehrling einst begonnen, in
der „Unteren Fabrik". (U. a. leitete er die Malausbildung der Lehrlinge.)

1 Hansjakob H., Aus meiner Studienzeit, Volksausgabe, Stuttgart, Bonz u. Comp., 1910, S. 172

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