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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
54. Jahresband.1974
Seite: 137
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1974/0139
Da die Einweihungspredigt von Johann Heinrich Schubbaeus uns nur in
einem Exemplar vorliegt18, teilen wir nachstehend die sich auf die
Kirchengemeinde Willstätt und ihre Situation im Dreißigjährigen Krieg
beziehenden Textstellen im Zusammenhang mit:

Wir sind / liebe Freund / durch GOTtes Gnad jetzund das erste mahl
bey einander versamblet / an dem Orth / wo weiland vnsere Kirch
gestanden / den 19. Septembris Anno 1634. vnd also nunmehr vor 22.
Jahren / vnd zehen Monaten abgebrand: In dem Februario deß 1641.
Jahrs durch gesprengte Mine die Kirchmauren noch härter erschüttert /
der Kirchthurn aber gantz vber einen häuften geworffen / vnd zerschmettert
worden. Nunmehr durch Göttliche Gnad wieder / nach
bekanter vnser dürfftigkeit / auffgebawet / vnd zuverrichtung vnsers
GOTtes — Dienstes zugerichtet worden ist.

Mit was Augen sollen wir diesen vnseren verfertigten Kirch = Baw/
vnd angestellten Actum ansehen? Zwar so großes Wunder were es nicht /
wann schon den ältigsten Innwohneren dieses Orths die Augen schwit-
zeten / in dem sie warnehmen / daß diese vnsere newe Kirch / der
weiland auf f diesem Platz gestandenen alten Kirchen / an höhe und
stärcke Steinernen Thums / wohl schallendem Glocken = Geleüth / sauberen
Kirchen = Ornat noch nicht gleichet: zugeschweigen der begabten
Männer / die weiland allhie die Cantzel betretten / auch volckreichen
Gemein / so wöchentlich an gegenwertigem Orth sich versamblet.

Jedoch / in erwegung deß trawrigen Anblicks den der scheützlich auß-
sehende Steinhauff en noch in nechst vergangenem Jahr gehabt / auch
der vielfältigen Beschwerlichkeiten / so wir bey vnfreundlicher Witterung
in der engen vnd nach gültigen Kirchenhütt bißher erdulden
müßen / dadurch offt die Andacht mitten vnter dem Gottesdienst nicht
wenig gehindert worden ist / haben wir vns zu frewen vnd frohlocken
vrsach genug: Weil nunmehr dieser Baw nicht nur bey allerhand einfallender
Witterung / zuverrichtung deß Gottesdienstes bequem / sondern
auch ohne beschädigung einigen Menschens / glücklich vollendet worden.

Allermeist frohlocken wir / daß / ob zwar hiesiger gantzer Marek =
Fleck / sambt dem Schloß / Kirchen / Pfarrhauß / Schuhl / Mühlen
/ Müntz vnd anderen schönen Gebäwen mit einander eingeäschert /
vnd allein vier / dazu bey nahe die aller geringsten Häuser übrig blieben
/ gleichwohl die reine Lehr bey vns biß auff diese Stund erhalten
worden (S. 2 ff).

18 Von einer Bibliotheksrundfrage nach weiteren Exemplaren haben wir wegen der Vollständigkeit des
vorliegenden Druckes abgesehen.

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