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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
54. Jahresband.1974
Seite: 159
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1974/0161
Marckstein gerechnet. Von diesem Burgstadel zeucht die Marckung durch
straks für sich hinüber bis an den Widenberg. daselbst steht an einem
Weg ein großer Randstein mit der Herrschaft Baden und Windeck Wappen
, der schaidet der Herrschaft Bernsteiner und wind(t)rekher wäldt
und steht darbey der Vir und zwanzigste Marckstein mit des Fleckens
Bühl Zaichen...". — An anderer Stelle dieser Amtsrenovation steht:
„ ... von dannen geht das markgrafisch Vischwasser die Weydenbach uf
bis ins Bernsteiner Bächlü"/' Bernsteiner Zins, Eckerich und Waidgang
waren nach alten Rechten nur der Herrschaft Baden vorbehalten."

Soweit die urkundlichen Belege, die im Bühlertal ein Schloß oder Burgstadel
Bernstein rechtfertigen. Es erhebt sich nun die Frage: wer hat
ehemals hier gewohnt?7 Weder das umfangreiche Urkundenmaterial der
Markgrafen von Baden, der Grafen von Eberstein, noch das der Herren
von Windeck gibt Hinweise über ein Adelsgeschlecht von Bernstein.
Lediglich das Oberbadische Geschlechterbuch vermerkt ein „Jenewein
von Berrenstainer" (von Bernstein), der 1488 Güter in Rheinau bei Laufenburg
verkauft.8 In seinem Wappen führt er einen Bären.

Noch Anfang des 16. Jahrhunderts erscheint ein Geschlecht von Bernstein
, und in der Gegend von Schwäbisch-Hall kommen die von Bernoder
Mühlstein vor.9 Das Wappen zeigt ein Mühlstein, genauso wie es
die Stadt Steinbach bei Baden-Baden besitzt. Crusius rechnet diese
Geschlechter zum Adel der Ortenau. Das in Urkunden von 1228 und
1426 erwähnte Schloß Bernstein,10 heute Ruine bei Dambach im Unterelsaß
, steht wohl in keiner Beziehung zur Ruine Bärenstein im Wiedenbachtale
. Die im damaligen Bischöflich-Straßburgischen „Distrikt Bernstein
"11 liegende Burg war im 11. und 12. Jahrhundert im Besitze der
Grafen von Egisheim und von Dagsburg. Ein Geschlecht von Bernstein
läßt sich dort nicht nachweisen. Inwieweit die Markgrafen von Baden,
die erst 144312 das Gebiet um den Bärenstein als ihr Eigentum bezeichneten
, in Zusammenhang mit dem Ortenauer Geschlecht von Bernstein
gebracht werden können, weiß man nicht.

Schloß Bernstein war Anfang des 16. Jahrhunderts noch bewohnt. Nach
den vorgefundenen Mauerresten und der heute noch sichtbaren Graben-

5 „Beschreybung des Gemeinen Stabs und Bezirkhs des Flecken Bühell 1598", GLA. 66/1437.

6 GLA. 66/1432, fol. 295—96.

7 Rudolf Hüpp meint in seinem Aufsatz: „Das Gericht zu Bühl", Bernstein könnte sich hinter Eberstein
(Herrschaft Eberstein) verbergen. Dagegen sprechen aber andere Gründe. Vgl. Acher- u. Bühler Bote
v. 22.1.31.

8 Kindler v. Knobloch, Oberbadisches Geschlechterbuch, 1898, I, 64.

9 M. Crusius, Annales Suivici, 1733, I, 802.

10 Ebenda I, 739; Fester, Regesten der Markgrafen von Baden-Baden 1050—1515, 1892, I, 437. Nach
B. Hertzog, Chronic. Elsat. 1592, C 617, pag. 14, soll die Burg ein Herzog Bero erbaut haben.

11 ZGO. N. F. XX, Heft 4, S. 675—76.

12 GLA. 66/1432, fol. 295—96.

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