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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
54. Jahresband.1974
Seite: 189
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lauben. Das Bürgerrecht wurde ihm erst nach Scalabrinis Tod im Mai
1832 zuerkannt. Seine Söhne Anton und Joh. Albert führten die Putz-
und Schmuckwaren-Handlung weiter.

Handelsleute wurden auch die ersten Fabrikanten Offenburgs. Sie kamen
aber anfangs aus der Fremde. Am 17. Febr. 1816 bat der Straßburger
Handelsmann Joh. Daniel Manberger mit seinem Bruder den Rat um die
Erlaubnis zur Errichtung einer Tabakfabrik. Das Kinzigkreisdirektorium
entsprach dem Gesuch unter der Bedingung, daß in dem Betrieb in erster
Linie Inländer beschäftigt würden. Die Gebrüder Manberger erwarben
von den Erben des Freiherrn von Ried das Haus Kornstraße 12, seit 1884
Vinzentiushaus, und richteten darin die Fabrik ein, mußten aber infolge
Verschuldung das Anwesen an Renouard de Bussierre aus Paris verkaufen
, der es 1883 an den Vinzentiusverein abtrat.

Am 23. März 1836 richtete der Handelsmann Sigmund Klose aus Straßburg
an den Rat das Gesuch um Errichtung einer Raffinerie und Runkelrüben-
Zuckerfabrik, und eine Woche später wandten sich der Freiburger Handelsmann
Josef Sautier und Co, ermutigt durch die neusten Erfindungen
in der Fabrikation des Rübenzuckers, mit derselben Bitte an den Rat. Dieser
befürwortete beide Gesuche, weil der Feldboden der Ortenau zur Anpflanzung
der Runkelrübe geeignet sei. Beide Anträge wurden vom Innen-
Ministerium genehmigt. Der Bau der „Freiburger Zuckerfabrik" erfolgte
in der Nordweststadt bei der Gutleutbrücke, fiel aber schon 1839 einem
Brand zum Opfer. Die Klosesche Fabrik wurde in der Nähe des Gasthauses
„Zähringer Hof" zwischen der Ortenberger Straße und dem Gewann
„Im Krummer" errichtet. Die Anwohner beschwerten sich aber bald, weil
die Abwasser der Fabrik auf ihren Grundstücken Schaden verursachten.
1863 war die Fabrik nicht mehr in Betrieb.

1847 wollte Alois Martinoli aus Lugano, wohnhaft in Straßburg, in Offenburg
eine „Schokolade- und italienische Mehlspeisefabrik" ins Leben rufen
. Der Handelsstand protestierte dagegen. Der Gemeinderat war aber der
Auffassung, daß es für die Stadt nur ersprießlich sein könne, wenn sich
möglichst viele „Etablissements" niederlassen würden. Das Vorhaben wurde
jedoch nicht verwirklicht. Da Martinoli wegen des Ausbruchs der französischen
Revolution kein Geld flüssig machen konnte, beging der melancholisch
Veranlagte Selbstmord. Zwei Jahre später eröffnete Anton Obert
eine Stärkefabrik. 1857 begann die Spinnerei und Weberei mit ihrer Produktion
. Im folgenden Jahr erhielt der Handelsmann August Föhrenbach
die Genehmigung zur Gründung einer dritten Tabakfabrik und der Sal-
menwirt Georg Trautvetter zur Errichtung einer Flaschenhalterfabrik.
1859 begann der Handelsmann Christmann Feßler mit der fabrikmäßigen
Herstellung von Zigarren. Und Gustav Schweiß, ebenfalls Handelsmann,
konnte seine Hutfabrik eröffnen. In diesem Zeitraum entstanden noch folgende
Betriebe: Hutgarniturfabrik Stöckle, Herdfabrik Gebr. Schmidt,

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