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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
54. Jahresband.1974
Seite: 232
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1974/0234
Franz Sigel, geboren im Jahre 1824 in Sinsheim, kommandierte. Sein^
Mannschaft kam aus den Ämtern Emmendingen, Hornberg, Müllheim,
Staufen und Waldkirch.

Das Regiment Sigel wurde am 13. Juni nach Bruchsal verlegt und dort in
Privatquartieren untergebracht. Hauptmann Leicht war in seinen Berichten
voll des Lobes über die Disziplin und gute Kameradschaft, welche die
Schiltacher Wehr zusammenhielt. Doch bald zeigte sich, daß die Sache
nicht gut organisiert war. Die Unterbringung der Truppe ließ zu wünschen
übrig, ihre Verpflegung war mangelhaft. Wohl wurden Verpflegungssätze
verlangt, doch fehlte es überall an Geld. Die Gemeinde Schiltach
spendete ihren Söhnen ein Fäßlein voll Wein zur Aufheiterung der Gemüter
, das dankbar angenommen und geleert wurde.

Die provisorische Regierung in Karlsruhe hatte am 9. Juni 1849 den Oberbefehl
über die Revolutionsarmee dem polnischen Offizier Ludwig von
Mieroslawski (1812—1878) übertragen. Dieser hatte im Jahre 1848 an dem
Aufstand in Posen teilgenommen, hatte im selben Jahr eine Fremdenlegion
im Aufstand in Sizilien geführt, war also ein Mann, der in Revolutionskämpfen
Erfahrung hatte.

Großherzog Leopold hatte die preußische und hessische Regierung um
Hilfe gebeten, die er auch erhielt. Unter dem Befehl des Prinzen Wilhelm
von Preußen, dem späteren Kaiser Wilhelm I., rückte ein starkes Heer
gegen die badische Nordgrenze vor. Am 15. Juni 1849 erkämpften hessische
und bayerische Truppen den Übergang über den Neckar bei Hirschhorn,
und am selben Tage kam es bei Ladenburg zu einem Gefecht, in welchem
die Revolutionstruppen den preußischen Angriff siegreich zurückschlugen.
Dann kam es am 21. Juni für die ganze Erhebung zur entscheidennen
Schlacht bei Waghäusel. Mieroslawski griff mit den Freischaren zunächst
mit Erfolg an, konnte sich aber gegen die besser ausgerüsteten und geübten
preußischen Truppen nicht halten. Die Schlacht ging für die Freiheitskämpfer
verloren, sie mußten zurückweichen. Ihnen bereiteten preußische
Ulanen am 23. Juni bei Ubstadt eine neue Niederlage, am 25. Juni
wurden sie bei Durlach nochmals geschlagen und mußten sich auf die
„Murglinie" zurückziehen. Mieroslawski trat zurück. Den Oberbefehl übernahm
der inzwischen Kriegsminister der provisorischen Regierung gewordene
Franz Sigel. Gleichzeitig waren preußische Truppen auf der linken
Rheinseite in der Pfalz vorgedrungen und setzten bei Philippsburg über
den Rhein. Nach den Gefechten bei Steinmauern am 28. Juni, bei Gernsbach
am 29. Juni und bei Kuppenheim am 29. und 30. Juni, zog sich der
verbliebene Rest der Revolutionsarmee mit etwa 5000 Mann in die Festung
Rastatt zurück. Der Aufstand war zusammengebrochen. Die Bundesarmee
besetzte ohne nennenswerten Widerstand zu finden das ganze Land
Baden. Die Festung Rastatt wurde eingeschlossen und belagert. Am 23.

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