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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
54. Jahresband.1974
Seite: 261
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1974/0263
namhaften Historikern vertreten wird5. Karlleopold Hitzfeld modifiziert
die These noch dahingehend, daß die Gründung Haslachs in Zusammenarbeit
mit dem Kloster Gengenbach und den „vielleicht den Anlaß gebenden
zähringischen Vögten geschah, vor 1218" e.

Als Jahr der ersten urkundlichen Erwähnung Haslachs im Kinzigtal wurde
lange Zeit das Jahr 1099 angegeben7. In der Gründungsurkunde des Klosters
Alpirsbach, die um 1099 datiert wird8, werden als Gründer des Klosters
genannt „Rotmannus de Husin et Adelbertus de Zolro et comes Al-
wicus de Sulzo" 9. Die drei Männer stifteten nach vorangegangener Beratung
mit Bischof Gebhard von Konstanz und dem Abt von St. Blasien das
Kloster Alpirsbach mit ihren gemeinsamen Erbgütern, dem Hofe Alpirsbach
, dem denselben umgebenden Wald, sodann mit anderen Gütern und
Leibeigenen in „Dorinhein, Homessingin, Hebindorf, Garta, Hasela, Uerin-
gin, Norwilo . . ." 10. Bereits die Herausgeber des Württembergischen Ur-
kundenbuches vermuten11, daß das erwähnte „Hasela" Haslach im Kinzigtal
sei, während die anderen Orte zweifellos mit Dornhan, Hochmössingen,
Höfendorf (bei Haigerloch), Großgartach (bei Heilbronn), Vöhringen und
Nordweil (bei Kenzingen im Breisgau) identisch sind. Nachdem in der
älteren Literatur12 der erstgenannte Stifter als Ruotmann von Hausach im
Kinzigtal zu identifizieren versucht wird, hat neuerdings Hans Harter13
überzeugend nachgewiesen, daß „Rotmannus de Husin" nach Neckarhausen

5 Daß Haslach i. K. eine Zähringergründung sei, behaupten u. a. J. K. Kempf, Haslach im Kinzigtal und
der heilige Brunnen, Haslach 1912, S. 2; Michael Walter, Die Besiedelung der Ortenau in geschichtlicher
Zeit, in: Ortenau 1929, S. 75; Fritz Langenbeck, Die Besiedelung der Ortenau in geschichtlicher Zeit,
in: Ortenau 1960, S. 105; Otto Göller, Haslach i. K., in: Badisches Städtebuch, Stuttgart 1959;
Theodor Mayer, Besiedelung und politische Erfassung des Schwarzwaldes im Hochmittelalter, in: Mittelalterliche
Studien, Lindau/Konstanz 1959, S. 420; Karl Siegfried Bader, Burg, Dorf und Stadt der
Ortenau im Mittelalter, in: Ortenau 1962, S. 21. Gegen die Annahme, Haslach i. K. sei eine Gründung
der Zähringer, wendet sich vor allem Franz Schmider a. a. O., S- 25. Vgl. neuerdings auch Otto Kähni,
Die Ortenau in Geschichte und Gegenwart, in: Badische Heimat, Ekkhart 1974, S. 141.

6 Karlleopold Hitzfeld, Die wirtschaftlichen Grundlagen der Abtei Gengenbach, Teil III, in: Ortenau
1961, S. 94. Vgl. auch Dieter Kauß, Die Mittelalterliche Pfarrorganisation in der Ortenau, Bühl 1970,
S. 12.

7 So von Albert Krieger, Topographisches Wörterbuch des Großherzogtums Baden, Bd. I, Heidelberg 1904,
Sp. 858; Max Wingenroth, Die Kunstdenkmäler des Kreises Offenburg, Tübingen 1908, S. 586; J. K.
Kempf a. a. O., S. 2; Ludwig Heizmann, Der Amtsbezirk Wolfach in Vergangenheit und Gegenwart,
Offenburg 1929, S. 9; Edith Zehe, Die Städte des Schwarzwaldes, Erlangen 1930, S. 37; Otto Göller,
Badisches Städtebuch a. a. O.; derselbe, Haslach die Hansjakobstadt, in: Badische Heimat 1935, S. 296
und andere.

8 Wirtcmbcrgisches Urkundenbuch, Bd. I, Stuttgart 1849, S. 315. Im folgenden WUB zitiert.

9 WUB I, S. 315.

10 WUB I, S. 315/316.

11 WUB I, S. 317, Anmerkung.

12 Karl J. Glatz, Geschichte des Klosters Alpirsbach, Sraßburg 1877, S. 5.

13 Hans Harter, „Rotmannus de Husin" — Mitstifter des Klosters Alpirsbach, in: Alemannisches Jahrbuch
1968/69, S. 6 ff.

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