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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
54. Jahresband.1974
Seite: 262
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(Gemeinde Betra, Kreis Hechingen) lokalisiert werden muß, ja, im 11. und
12. Jahrhundert eine Adelsfamilie der „Herren von Husen" in Hausach im
Kinzigtal gar nicht existierte14.

Genauso wie „Husen" ein „Allerweltsname" ist, der im Mittelalter im badisch
-württembergischen Raum ungefähr fünfzehnmal als Ortsname vorkommt
, ist auch der Ortsname „Hasela" im Mittelalter für mehrere Orte in
Baden und Württemberg gebräuchlich. Da die These, „Rotmannus de Hu-
sin" sei nach Hausach zu lokalisieren, nicht mehr haltbar ist, erscheint es
ebenso abwegig, daß mit dem im Gründungsbericht des Klosters Alpirs-
bach erwähnten „Hasela" Haslach im Kinzigtal gemeint sein konnte. Es
erscheint uns unwahrscheinlich, daß einer der drei Klosterstifter, weder
Ruotmann von Neckarhausen, noch Alwig von Sulz, noch Adelbert von
Zollern, „predia et mancipia" 15 im mittleren Kinzigtal, welches damals
schon fest in der Hand der Zähringer war16, besaß. Zwei „Hasela" in Württemberg
erscheinen uns für eine Lokalisierung zutreffender: Haslach bei
Herrenberg, 25 Kilometer von Neckarhausen, dem Stammsitz des Ruotmann
entfernt, oder Hohenhaslach, das 20 Kilometer südlich von Großgartach
liegt, wo sich ein „predium" Ruotmanns befand. Beide Orte werden
in mittelalterlichen Quellen genauso wie Haslach im Kinzigtal „Hasela
" oder „Haselahe" genannt17. Die räumliche Nähe zu Neckarhausen läßt
es am wahrscheinlichsten erscheinen, daß das in der Gründungsurkunde
des Klosters Alpirsbach erwähnte „Hasela" mit Haslach bei Herrenberg
identisch ist.

Wenn 1099 nicht als Ersterwähnung von Haslach im Kinzigtal in Frage
kommt, wann wurde es später dann urkundlich zum ersten Male genannt?
Die erste quellenmäßig gesicherte Erwähnung Haslachs i. K. fällt in den
kirchlichen Bereich: Am 1. April 1240 wird ein „Henricus vicarius in Haselahe
" 18 in Zusammenhang mit dem Kloster Gengenbach erwähnt. Hier
taucht also zum ersten Mal die Pfarrei Haslach auf, die offenbar vom Kloster
Gengenbach aus gegründet wurde19. 1247 wird schließlich in einer
Papsturkunde ein „Reinboldus rector ecclesia de Haselahe" genannt, wobei
ausdrücklich betont wird, daß dieser aus Gengenbach stamme20. Dieter
Kauß vermutet, daß die Pfarrei Haslach i. K. noch vor der Jahrtausend-

14 Hans Harter, Gab es „Herren von Hausach"?, in Ortenau 1972, S. 67 ff.

15 WUB I, S. 315.

16 K. S. Bader, Der deutsche Südwesten in seiner territorialen Entwicklung, Stuttgart 1950, S. 38; Berthold
Sütterlin, Geschichte Badens, Bd. I, Karlsruhe, 2. Aufl. 1968, S. 178, 182.

17 Beschreibung des Oberamtes Herrenberg. Hrsg. v. d. königl. statistisch-topographischen Bureau, Stuttgart
1855, S. 204; Beschreibung des Oberamtes Vaihingen. Hrsg. v. d. Königl. statistisch-topographischen
Bureau. Stuttgart 1856, S. 169/170.

18 Generaltandesarchiv Karlsruhe 30, 173.

19 Dieter Kauß a. a. O., S. 152, 192.

20 Urkundenbuch der Stadt Straßburg, Bd. IV, Straßburg 1882, Nr. 128, S. 81.

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