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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
54. Jahresband.1974
Seite: 265
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1974/0267
Zum Schutze des aufstrebenden Silberbergbaus und seines Marktes entstehen
rund um Haslach ein Kranz von Burgen. Es sind dies folgende
Burgen: die Burg Waldstein, die Burg Fischerbach, die Burg Weiler, die
Burg Schnellingen, die Burg Büchern, die Burg Mühlenbach und die Heidburg33
. Die meisten dieser Burgen sind allerdings erst im 14. Jahrhundert
urkundlich nachweisbar. Wie bei vielen anderen mittelalterlichen Burganlagen
besagt dies jedoch nicht, daß sie nicht viel früher existierten.
Ministeriale der Zähringer betrieben und bewachten den Bergbau. Sie
saßen meistens auch als Burgherren auf den Burgen rund um Haslach.
Ministeriale der Zähringer waren offenbar die Herren von Schnellingen
und die Herren von Mühlenbach. Bereits 1293 werden ein „Frischeiin von
Snellingen" 34, 1297 Ritter Rudolf von Schnellingen35, 1303 und 1309 ein
„Herr Wernher von Milenbach" 36 urkundlich erwähnt. Zu den Ministerialen
der Zähringer müssen wir auch die Herren von Buechern und die
Herren von Bärenbach37 zählen. 1313 war „Claus von Buchorn" „voget
von Haselahe" 38, 1303 erfahren wir in einer Schenkungsurkunde von einem
„Ritter Cunrat von Berenbach" 3i).

1221 taucht ein Eberhard von Haslach auf, der ausdrücklich als Ministeriale
der Grafen von Freiburg bezeichnet wird40. Die Lokalisierung dieses
„Ebirhardus de Hasela" nach Haslach bei Freiburg, wie sie der Bearbeiter
des Fürstenbergischen Urkundenbuches vornimmt41, erscheint uns eine
reine Hypothese, die nur durch die Bemerkung in der Urkunde von 1221
gestützt wird, daß Eberhard von Haslach dem Kloster Tennenbach bei Freiburg
Güter schenkt. Wo diese Güter liegen, wird in der Urkunde nicht
genannt. Außerdem genügt die räumliche Nähe von Tennenbach zu Freiburg
-Haslach nicht, um eine solche Lokalisierung vorzunehmen. Auch
Adlige aus dem Kinzigtal schenken zur gleichen Zeit dem Kloster Tennen-

33 Vgl. die Beschreibung dieser Burgen in Ortenau 1970, S. 422 ff.

34 Generallandesarchiv Karlsruhe 30, 165.

35 FUß I, Nr. 644, S. 329.

36 Freiburger Urkundenbuch II, S. 27, S. 127. Die Herren von Milenbach saßen als Burgherren auf der Burg
Mühlenbach, die sich auf dem „Birkle" dem Abschluß eines Höhenzuges zwischen Büchern- und Fannistal
(Gemarkung Mühlenbach) befand. Diese Burg lag direkt an der Paßstraße ins Elztal und in den Breisgau.

37 Die Herren von Buchhorn oder Buechern hatten ihre Burg auf der Anhöhe im Bücherntal (Gemarkung
Mühlenbach), die heute Gummerstein heißt. Dort gibt es auch noch die Flurnamen „Burggraben" und
„Burgwald". Das Bücherntal ist ein Seitental des Mühlenbacher Tals. Das ebenfalls auf der Gemarkung
Mühlenbach liegende Seitental Bärenbach hatte dem Dienstmannengcschlecht der Herren von Berenbach
oder Bernbach bzw. Berbach den Namen gegeben. Wahrscheinlich befand sich in diesem Seitental im
frühen Mittelalter auch eine Burg. Vgl. Manfred Hildenbrand, Die Burg Mühlenbach, in: Ortenau
1970, S. 446 ff.

38 FUB II, Nr. 70, S. 49.

39 FUB II, Nr. 12, S. 9.

40 FUB I, Nr. 192, S. 104/105.

41 FUB I, S. 105, Anmerkung.

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