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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
54. Jahresband.1974
Seite: 286
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1974/0288
„Ich bin zur Zeit damit beschäftigt, die Markgrafschaft Baden, den
Schwarzwald und Württemberg zu bearbeiten, daß die Leute dieses Landes
vorbereitet werden, uns im nächsten September gut zu empfangen
oder auch früher, wenn wir zur Formierung einer Armee am Oberrhein
kommen, um diesen Fluß zu überschreiten, den größten Schlag führen
können und das einfachste Mittel zur Revolutionierung ganz Deutschlands
zu erlangen."51

Auch List erschien der Zeitpunkt für einen Aufstand günstig, denn er
unterbreitete Bacher — ohne daß wir den genauen Zeitpunkt kennen —
einen entsprechenden Vorschlag52, fand aber bei diesem keine Unterstützung
. Möglicherweise wollte er auch die Mißstimmung ausnutzen, die
unter der Bevölkerung wegen des englisch-badischen Subsidienvertrages
vom 21. September 1793 herrschte.53 Markgraf Karl Ludwig hatte England
ein Korps von 754 Mann zum Einsatz in den Niederlanden zur Verfügung
gestellt, und der Landvogt von Reitzenstein berichtete schon am
30. November 1793 aus Lörrach, daß sich in der Bevölkerung eine stärkere
Gärung und Unzufriedenheit über die in englischen Subsidien gegebenen
Truppen zeige.54 Die Stimmung bei diesem badischen Korps war
äußerst schlecht, von den 754 Mann kehrten am 6. Juni 1795 nur noch
430 Mann zurück, ein großer Teil war desertiert. In Basel existierte schon
seit einigen Jahren offenbar ein Jakobinerklub, jedenfalls berichtete
ein Agent Blance 1793 nach Paris, daß dieser Klub beständig für die
Französische Republik arbeite.55 Fand sich bisher auch noch kein Beleg
dafür, daß Karl Fahrländer in dieser oder einer ähnlichen Gesellschaft mit
List zusammentraf, so darf man dies angesichts der späteren engen Zusammenarbeit
mit aller Wahrscheinlichkeit annehmen.

Der Aufstandsplan für 1796 mißlingt

Im Jahre 1796 schien endlich die Zeit gekommen zu sein, langgehegte
Pläne in die Tat umzusetzen. Nachdem der Thermidorianerkonvent am
6. Januar 1795 den Konventsbeschluß vom 13. April 1793 aufgehoben
hatte, bevollmächtigte das vollziehende Direktorium am 23. 4. 1796 den
Bürger Poterat, den Einwohnern der Markgrafschaft Baden, des Breisgaus
und jeder anderen Gegend Deutschlands, welche ihre Unabhängigkeit
wünschten, in seinem Namen die volle Unterstützung der fränkischen

51 Papiers de Barthelemy, Ambassadeur de France en Suisse 1792-1797, par M. Jean Kaulek, Bd. 4,
S. 150; deutsch zitiert bei Scheel, 151 f.

52 Polit. Correspondenz, Bd. VI, S. 112 (Brief an Minister Delacroix v. 6.7.1796).

53 Polit. Correspondenz, II, S. XII ff.

54 ebenda, S. XV, Anm. 3.

55 Hans Barth, Mengaud und die Revolutionierung der Schweiz, in: Basler Jahrbuch, 1900, S. 147.

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