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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
54. Jahresband.1974
Seite: 294
(PDF, 59 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1974/0296
Der Verfasser, Wissenschaftlicher Assistent an der Germanistischen Abteilung
des Instituts für Geschichtliche Landeskunde der Universität Freiburg i. Br.,
veröffentlicht die erste umfassende sprachwissenschaftliche Arbeit über eine
alemannische Fischersprache am Oberrhein. Sein Buch stellt die bedeutsamen
fachsprachlichen Strukturen, sowie Herkunft, Entwicklung und Verbreitung des
spezialsprachlichen Wortschatzes dar. Der Verfasser hat das vorwiegend niederalemannische
Sprachmaterial in den Jahren 1968 bis 1972 bei badischen und el-
sässischen Berufsfischern in den rechtsrheinischen Fischerorten von Altenheim
bis Greffern, in den Fischerdörfern Willstätt und Neumühl an der Kinzig und in
den elsässischen Orten Wanzenau, Offendorf und Auenheim direkt erhoben, wobei
die Fischer bereitwillig und geduldig des Verfassers unzählige Fragen beantworteten
, Geräte und Arbeitsweisen demonstrierten und Skizzen anfertigten.
Die badischen und elsässischen Fischerzünfte unterstützten die Arbeiten, indem
sie das umfangreiche, bisher unveröffentlichte historische Material ihrer Akten
und Urkunden des Aufnahmegebietes zur Verfügung stellten. 48 Photos und
weitere Abbildungen im Text veranschaulichen die Sachbeschreibungen, 14 Karten
zeigen die Stellung der dargestellten Fischersprache im Rahmen deutscher
Wortgeographie. Ausführliche Verzeichnisse der Archivalien und der Literatur,
sowie die der wichtigsten Gewässer- und Fischnamen sind beigefügt, ein Wortregister
erschließt die Arbeit. Wegen des Rückganges und des technischen Wandels
der Rheinfischerei besitzt das Werk bereits heute dokumentarischen Wert.

W. Mechler

Karl-Hermann Beeck: Landesgeschichte im Unterricht. Mit Beiträgen von
Karl-Hermann Beeck, Hermann de Buhr, Ernst Doli, Werner Hilgers, Karl-
Ernst Jeismann, Heinrich Neu, Siegfried Quandt und Dieter Starke. Henn
Verlag Ratingen/Kastelaun/Düsseldorf 1973. 384 Seiten. 29,80 DM.

Dieses, von Karl-Hermann Beeck herausgegebene, sehr materialreiche Werk,
setzt neue Akzente für die landesgeschichtliche Forschung und kann nicht nur
dem Geschichtslehrer, sondern jedem heimatgeschichtlich Forschenden zur Lektüre
wärmstens empfohlen werden.

Beeck versucht in erster Linie mit seinem Buch beim Geschichtslehrer mehr
Verständnis für die Landesgeschichte zu wecken, zumal, wie er bedauernd feststellt
, bei der Ausbildung und beim Studium der meisten Geschichtslehrer aller
Schularten landesgeschichtliche Forschungen kaum eine Rolle spielen. Sehr
überzeugend weist Beeck nach, daß die Landesgeschichte, d. h. die Geschichte
einzelner Regionen, ein Bestandteil und konstitutives Element im allgemeinen
Prozeß einer jeden geschichtlichen Epoche ist und für dessen adäquates Verständnis
unabdingbar angesehen werden muß. Eine wichtige Aufgabe seines
Buches sieht Beeck darin, in Darstellungen und Literaturangaben Hilfen für
die unterrichtliche Verwirklichung des regionalgeschichtlichen Ansatzes, bezogen
auf den historischen Raum, in dem der Geschichtslehrer tätig ist, zu geben.

Aus dieser Zielsetzung resultiert der Aufbau des Buches. Im Kapitel „Die unterrichtlichen
Mißverständnisse der Regionalgeschichte" wendet sich Beeck gegen
einige falsche Auffassungen von Regionalgeschichte und ihren ebenso falschen
Einsatz im Geschichtsunterricht aller Schularten. Er kritisiert mit Recht
vor allem die sentimentale Überhöhung des Lokalen, das sich vornehmlich im
emsigen Sammeln aller möglichen Überbleibsel der lokalen Vergangenheit zeigt,

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