Freiburger historische Bestände - digital

Hans-Jürgen Warlo, Mittelalterliche Gerichtsmedizin in Freiburg/Brsg.
und am Oberrhein. Freiburg, Alemann. Inst., 1972. XXII, 89 S.

Mit diesen Heften Nrn. 1 und 2 beginnt die neue Reihe von Veröffentlichungen
aus dem Alemannischen Institut Freiburg i. Br. unter dem Titel „Vorarbeiten
zum Sachbuch der alemannischen und südwestdeutschen Geschichte", als Herausgeber
zeichnen Karl S. Bader, Bruno Boesch, Wolfgang Müller und Karl
Heinz Schröder. Das Alemannische Institut betrachtet sich als Plattform interdisziplinären
Zusammenwirkens in allen landeskundlichen und -geschichtlichen
Fachbereichen und bemüht sich, diese Vorarbeiten durch intensive Beteiligung
der Wissenschaftler zu fördern. Die Konzipierung erstreckt sich auf knapp gefaßte
, auf aktuellem Forschungsniveau stehende Einzeldarstellungen zu den
Problemen der Sprache, Siedlungsräume, Landschaften; vor- und frühstaatliche
Einheiten; Bevölkerung, Stände, Verbände; Herrschaftsformen; Kirche und
Kloster; Wirtschafts- und Sozialverhältnisse; Rechtsordnungen; Verkehr, Kriegsund
Wehrwesen; Schulen und Bildung; Gesundheitswesen. Mit sorgfältigem,
der Praxis dienendem Register ausgestattet sollte dieses nun im Beginn stehende
Sachbuch als zweckentsprechendes Nachschlagewerk, alle nur denkbaren
Arbeitsmöglichkeiten erweitern und neue Impulse geben.

Das erste Heft entspricht weitgehend der Planung. W. D. Sick stellt die zeitlichen
und räumlichen Zusammenhänge in der Entwicklung zu Kulturlandschaften
heraus. Neben den historischen Vorgängen wird die wirtschaftlichsoziale
Struktur der Bevölkerung, neben den naturgeographischen Gegebenheiten
sichtbar. Im Heft 2 geht H. J. Warlo von der im alemannischen Siedlungsraum
beheimateten, ältesten schriftlichen Strafprozeßordnung Freiburgs aus,
die den Anfang der Gerichtsmedizin in das ausgehende 14. Jhdt. datiert. Mit
dieser Untersuchung, die sich auf reiche Archivquellen stützt, wird das vielfältige
Gebiet der alemannischen Medizin- und Landesrechtsgeschichte erschlossen
.

Preiser

Zeitschrift für Geschichte des Oberrheins. Hrsg.: Kommission für geschichtliche
Landeskunde in Baden-Württemberg. 120. Bd. (NF 81). Karlsruhe,
G. Braun, 1972. 570 S.

Über den Kreis der an südwestdeutscher Geschichtsforschung Interessierten
hinaus, hat sich unsere „ZGO" seit Generationen Ruf und Ansehen erworben
und sich zum feststehenden Begriff entwickelt. Jahr um Jahr sich neu bestätigend
, dynamisch und zeitoffen, ob empirisch, pragmatisch oder nach progressiver
Methodik orientiert, bot diese nicht mehr hinwegzudenkende Zeitschrift —
und bietet sie wieder auch im vorliegenden 120. Band — eine Fülle von Gesamtdarstellungen
und Einzeluntersuchungen aus allen Bereichen oberrheinischer
Geschichte. Unter der trefflichen Redaktion von Prof. Dr. Paul Zinsmaier
(Karlsruhe), werden wieder rund zwanzig Themen der verschiedenen Fachbereiche
publiziert, die durchwegs aufmerksame Beachtung verdienen. Aus der
Fülle der Beiträge, sei an dieser Stelle eine Auswahl jener Arbeiten getroffen,
die unseren ureigenen Interessenkreis, nämlich die Geschichte der Ortenau tangieren
.

Bereits im ersten Beitrag dieses Heftes, der sich mit Problemen und Ergebnissen
der archäologischen Mittelalter-Forschung in Südwestdeutschland befaßt,
deckt Hauptkonservator Dr G. P. Fehring die Zusammenhänge von ,Kirche und

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