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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
54. Jahresband.1974
Seite: 310
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während der Inflationszeit 1923 analysiert die Verfasserin die turbulenten Vorgänge
in Ettenheim und Rust im September des gleichen Jahres, die zur Besetzung
des Ettenheimer Bezirksamtes, zur Belagerung der Gendarmerie in Rust
sowie der Befreiung von Gefangenen durch die aufgebrachte Volksmenge führten
. Renate Stegmaier-Breinlinger weist nach, daß die Drahtzieher der Rüster
Unruhen nicht nur die Kommunisten waren, sondern vor allem auch der „Landbund
", eine Interessenvertretung der badischen Bauern, die politisch nach
rechts zu den „Völkischen" tendierte.

Ein hohengeroldsecker Grenzstein aus dem Jahre 1477 auf dem Zwieselberger
Eck (Schürberg) im Kniebisgebiet gibt Gewerbeschulrat a. D. Hermann Fautz
den Anlaß, auf die Geschichte der Geroldsecker Besitztümer im oberen Kinzigtal
einzugehen. Seit dem 13. Jahrhundert besaßen die Herren von Geroldseck
die Herrschaft Schenkenzell, die Herrschaft Loßburg und die Herrschaft
Sulz a. N. Die Geroldsecker verloren schließlich ihren letzten Besitz im oberen
Kinzigtal, als 1501 Gangolf I. von Geroldseck die Herrschaft Loßburg an das
Kloster Alpirsbach verkaufte.

Manfred Hildenbrand

Die Züge der Freischärler im badischen Oberland 1848, in: Das Markgraf -
lerland. Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur, Jg. 4/35, Heft 3/4, 1973.

Die „Arbeitsgemeinschaft Markgräflerland für Geschichte" und der „Hebelbund
Müllheim" legen hier ein mit Quellen und Illustrationen reich ausgestattetes
Heft vor, dessen Beiträge über die Grenzen des Lörracher Kreises hinaus
lebhaftes Interesse finden dürften.

Unter dem Titel „Der Zug der Herweghschen Legion und die Erinnerungen des
badischen Regierungskommissärs Johann Nepomuk Fromherz über ihr Ende
bei Dossenbach am 27. April 1848" veröffentlicht Julius Dorneich zum ersten
Mal Auszüge aus den tagebuchähnlichen Erinnerungen des regierungstreuen
Beamten Fromherz. Die vom Hrsg. ausführlich eingeleiteten und erläuterten
Notizen Fromherz' zeichnen ein farbiges Bild vom Zug der „Deutschen Legion"
unter Führung von Georg Herwegh. H. war von der „Deutschen demokratischen
Legion" in Paris zu ihrem Präsidenten gewählt worden und hatte Hecker
mehrmals vergeblich angeboten, seine 700—800 Köpfe zählende Schar, deutsche
Emigranten, aber auch Franzosen und Polen, nach Baden zu führen. Als Herwegh
schließlich auf eigene Faust — nach Heckers Niederlage bei Kandern — den
Rhein überschritt, wurde auch diese Legion von den württembergischen Truppen
geschlagen. Nach der Lektüre der Quelle fragt man sich, was mehr Bewunderung
verdient, der unbekümmerte revolutionäre Überschwang dieser „Truppe"
oder — ihre Zechlust?

In noch kräftigeren Strichen zeichnet Friedrich Rottra, ein Wirt in Kirchen, in
seinem Tagebuch den „Zug der Freischärler aus dem Oberland und sein Ende
beim Gefecht in Staufen am 24. September 1848". Wertvolle Hinweise über
Rekrutierungspraxis der Freischärler, die Finanzierung der revolutionären Ordnung
sowie ihre Versuche, Beamte und Presse auf ihre Seite zu ziehen, bringen
die „Auszüge aus der Anklageschrift gegen Gustav Struve und Karl Blind".
Aus diesen und weiteren, ausführlich kommentierten Quellenauszügen, die hier
nicht genannt werden können, wird die Diskrepanz deutlich, die sich zwischen
dem Anspruch Heckers und Struves, in Baden und Deutschland die Republik zu

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