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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
54. Jahresband.1974
Seite: 317
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merkbar. Außerdem befanden sich die benützten Räume im Schloß in einem
Zustand, die den Erfordernissen eines Museums bei weitem nicht mehr entsprachen
.

Aus diesem Grunde beschloß der Gemeinderat unter Vorsitz des Oberbürgermeisters
Dr. Kunze im Jahre 1969, das im städtischen Besitz befindliche sogenannte
Vogelsche Haus in der Herrenstraße für die Zwecke der städtischen
Sammlungen umzubauen. Die bauliche Leitung wurde der Architektin Frau
von Lilienfeld übertragen. Nach dreijähriger Bauzeit konnte das umgestaltete
Haus im März 1973 seiner neuen Bestimmung übergeben werden.

Es würde im Rahmen dieses Aufsatzes zu weit führen, wenn ich nun die Sammlungsstücke
im einzelnen ausführlicher beschreiben wollte. Trotzdem sei aber
in Kürze auf die wichtigsten Ausstellungsgegenstände hingewiesen, in denen
sich die geschichtliche Vergangenheit unserer Stadt Rastatt deutlich widerspiegelt
.

Im Gewölbekeller befinden sich sehenswerte ur- und frühgeschichtliche, ferner
römische und alemannisch-fränkische Ausstellungsstücke aus dem Gebiet von
Rastatt und Umgebung. Der Vorraum des Eingangs enthält Karten und Pläne
von Stadt und Festung, außerdem zahlreiche Fotos zum Thema „Rastatt einst
und jetzt". Ein Durchblick von diesem Räume aus in den Innenhof mit der
Madonna von der Einsiedlerkapelle bietet mit dem Turm der katholischen
Stadtkirche im Hintergrund eine der schönsten Stadtansichten.

Im nächsten Zimmer fesselt eine astronomische Kunstuhr, geschaffen 1880 bis
1898 von dem Webermeister Karl Julius Späth aus Steinmauern, den suchenden
Blick des Betrachters. An den Wänden befinden sich die Fotos der Ehrenbürger
, Oberbürgermeister, Bürgermeister und Ortsvorsteher der Stadt sowie
beachtenswerte Lithographien von historischen Ansichten Rastatts. Eine Vitrine
birgt alte Siegel und Stempel der Stadt.

Im folgenden Raum sehen wir Erinnerungsstücke der bekannten Rastatter
Pennälerverbindungen der Markomannen und der Teutonen. Das nachfolgende
kleine Zimmer enthält einige bemerkenswerte Möbelstücke des vorigen Jahrhunderts
mit zwei Ölbildern des Hofmalers Nicodemo.

Der letzte Raum des Untergeschosses bietet dem Beschauer Gegenstände des
ehemaligen Gewerbes der Murgflößer, der Rheingoldwäscher, der Feuerwehr,
frühe Zunftzeichen, alte Geschirre und Maße sowie einige kunstgewerbliche
Arbeiten.

Im Treppenaufgang entdecken wir beachtenswerte mittelalterliche Holzplastiken
, Wappen und Fürstenbildnisse. Der sogenannte Prunkraum des Obergeschosses
ist der Markgräflich Baden-Badischen Familie durch Bilder und Dokumente
gewidmet.

Aufschlußreichen Einblick in die neuere Geschichte des 17. und 18. Jahrhunderts
bieten die beiden nächsten Räume mit den Darstellungen des Spanischen
Erbfolgekrieges, des Rastatter Friedens (1714), des Rastatter Kongresses
(1797—1799) und des Rastatter Gesandtenmordes (1799). Das folgende große
Zimmer ist der Großherzoglichen Familie, die bekanntlich der überlebenden
Baden-Durlachischen Linie entstammt, vorbehalten.

Ganz besonders zu beachten — mit Rücksicht auf das gegenwärtige 125jährige
Gedächtnis des Geschehens — ist der der badischen Revolution 1848/49 gewidmete
Raum. Erschütternd sind die Dokumente, die uns von der Verurteilung

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