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Der Ortenaukreis im Jahre 1974

Von Landrat Dr. Gerhard Gamber

Nach einem ersten Jahr des Neubeginns, des Zusammenfindens, der Integration
und der Konsolidierung ist 1974 der politische Alltag eingezogen;
er war geprägt vom harten Ringen um Sachentscheidungen in einer Zeit,
in der auch die Finanzlage des Ortenaukreises schwieriger wurde.

Der Ortenaukreis hat das in seinen Kräften Stehende getan, die ihm zugewiesenen
Aufgaben gut zu erfüllen. Dabei hat sich gezeigt, daß die
Forderungen der Allgemeinheit gegenüber der öffentlichen Hand mehr
und mehr auch zu einer finanziellen Belastung des Einzelnen führen. Zur
Verdeutlichung wären hier zu nennen der Umweltschutz und der gesamte
Bereich der Sozialverwaltung einschließlich des Krankenhauswesens.

Die allgemeine Wirtschaftslage, die Situation der öffentlichen Haushalte
und die dadurch ausgelöste Unsicherheit und Sorge lassen Euphorie und
leichtfertigen Optimismus nicht zu. Der Ortenaukreis wird nüchtern prüfen
müssen, welche notwendigen und nicht nur wünschenswerten Aufgaben
sich in Zukunft angesichts der harten Realitäten verwirklichen lassen.

Aus der Arbeit des Kreistags

WICHTIGE BESCHLÜSSE DES KREISTAGS
19. 2. 1974

Der Kreistag billigt den „Pflegestellenplan" als Konzeption zukünftiger Jugendhilfe
im Ortenaukreis.

Dem Vertrag mit der Städtegemeinschaft Straßburg über den Anschluß des
Ortenaukreises an die Müllverbrennungsanlage Straßburg wird zugestimmt.
Die Einrichtung einer zweijährigen Berufsfachschule — Fachrichtung Metall und
Elektrotechnik — an der Gewerbeschule Kehl wird beschlossen.
Der Kreistag spricht sich dafür aus, eine einjährige gewerbliche Berufsfachschule
für das Berufsfeld Bau/Holz einzurichten; als Standort wird die Gewerbeschule
Offenburg bestimmt.

Für die außerschulische Benutzung von Schulräumen und Turnhallen des Ortenaukreises
wird eine Gebührenordnung erlassen.

Der 32seitige Farbprospekt „Mittlerer Schwarzwald — Ortenau" wird herausgegeben
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