Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
55. Jahresband.1975
Seite: 58
(PDF, 62 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1975/0064
Urgeschichte der Oberen Ortenau

Von Josef Naudascher

Es wäre zu umfassend, die Urgeschichte der Oberen Ortenau in diesem
Rahmen erschöpfend zu behandeln. Vielmehr soll anhand der derzeitigen
archäologischen Quellenlage und bekannter Literatur versucht werden,
möglichst zu einem historischen Gesamtbild zu gelangen. Dabei wird hingenommen
, daß verschiedene Probleme, beispielsweise die Bevölkerungsund
Besiedlungskontinuität einiger Epochen noch nicht ausreichend geklärt
sind. Für die Darstellung, die von der Jungsteinzeit bis zur Römerzeit
reicht, sollen schließlich neben den Funden auch Flurnamen herangezogen
werden.

DIE JUNGSTEINZEIT

Das Bild der Jungsteinzeit hat sich, wie das der anderen urgeschichtlichen
Epochen, dank intensiver Forschung in dem behandelten Territorium,
stark verändert. Es gleicht sich nicht nur den bekannten Verhältnissen
im Elsaß und im Breisgau an, sondern zeigt darüber hinaus in einigen
Punkten sogar eigenen Charakter.

Eigentlich war es schon immer verwunderlich, daß gerade in der Ortenau,
einer zu jeder Zeit bestandenen Pufferzone zwischen West- und Mitteleuropa
, die Frühepochen ausblieben. Begründet wurde dieser Zustand
vielfach mit der Versumpfung oder Verödung des Oberrheingebiets.

Dabei wurde oft der griechische Geograph Strabo und der Ägypter Pto-
lomäus zitiert, die eine Beschreibung der damaligen bekannten Welt vom
1. vorchristlichen Jahrhundert herausbrachten. Genauer untersucht, scheint
aber eine Fehlinterpretation der Übersetzung vorzuliegen. Denn Ptolo-
mäus und vor ihm Strabo schrieben von einem verlassenen Helvetierge-
biet am Oberrhein; wofür bei späteren Autoren Öd- und sogar Sumpfgebiet
steht. Jedenfalls ist diese Interpretation nach den neuen Forschungsergebnissen
für die Obere Ortenau nur begrenzt anwendbar. Denn das
Gebiet von Süden nach Norden betrachtet, zeigte ursprünglich etwa folgendes
Landschaftsbild 1:

Das durch Erosion der Bleich zernagte Sandsteinmassiv der Schwarzwaldvorgebirge
war auf beiden Talseiten bewaldet. Die gleichen Verhältnisse

1 Felix Stachlin, Die Schweiz in Römischer Zeit, 1948, S. 28.

58


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1975/0064