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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1976/0202
Morgenbad, für welche beide das Maximum auf zwei bis zweieinhalb Stunden
festzusetzen sei. Vor und nach dem Abendessen wird wieder mäßige Bewegung
empfohlen; dem Sauerwassertrinken nach dem Abendessen ist abzuraten.
Ein frühzeitiger Schlaf beschließe den Tag.

Während des Gebrauchs der Kur sei Befreiung von Sorgen und leidenschaftsfreie
Gemütsruhe nicht weniger erforderlich für einen guten Erfolg, und die
Rückkehr zu seinen gewöhnlichen Geschäften soll nicht plötzlich, sondern nur
allmählich geschehen.

Da anläßlich der 300-Jahr-Feier (Todestag: 17. 8.1676) über unsern Heimatdichter
Grimmelshausen landauf-, landab, besonders in Gelnhausen (Geburtsort), Oberkirch
und Renchen ausführlich geschrieben wird, beschränken wir uns darauf,
aus seinem Roman „Der Abenteuerliche Simplizissimus" nur eines der vielen
Kapitel des 3. Buches über den Aufenthalt im Sauerbrunnen zu erwähnen:
„Erzählung eines Possens, den Simplizius im Sauerbrunnen angestellt." Hier
lernte er im oberen und im unteren Bad das freie, vornehme Gesellschaftsleben
kennen, „hier hat er andere Kreise gesehen, sie berührt, ja helläugig
durchschaut". Auch mit seiner „Lajidstörzerin Courage", ein erster und keineswegs
sanfter Frauenroman der deutschen Literatur, schildert er das Leben und
Treiben im Sauerbrunnen. Beide Sittengemälde bergen in rauher Schale einen
goldenen Kern.

Ein alter Brunnenspruch sei an den Schluß gesetzt:

„Des Waldes Luft voll Heileskraft,
heilkräftiger Quell im Grunde
vereint Dir neues Leben schafft:
So atme! trink! gesunde!"

1 J. Zentner, Renchtal und seine Bäder Griesbach, Petersthal, Antogast, Freiersbach und Sulzbach,
Karlsruhe 1839, S. 18.

2 Ebenda, S. 19 (Graseck).

3 Ebenda, S. 29 ff.

4 Ebenda, S. 31. Taxordnungen von 1605 vermutlich von Tabernaemontanus, Straßburg 1605. — Badordnungen
und Taxordnungen 1607 und 1639, letztere von Leopold Wilhelm, Erzherzog von Österreich
, damaliger Bischof zu Straßburg.

5 Ebenda, S. 34. — Otto Gerke, Die Bäder Mittelbadens in alter und neuerer Zeit, in: Badische
Heimat 1935, S. 163.

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