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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1976/0285
Besprechungen und Hinweise

Hans-Martin Pillin: Oberkirch. Die Geschichte der Stadt von den Anfängen
bis zum Jahre 1803. Hrsg. von der Stadt Oberkirch, 324 S., Lahr:
Ernst Kaufmann 1975.

Rechtzeitig zur Jubiläumsfeier der 650jährigen Wiederkehr der Stadtrechtsverleihung
an Oberkirch im Jahre 1326 liegt der erste Band zu Stadtgeschichte aus
der Feder von Hans-Martin Pillin vor. Dank gebührt der Stadt Oberkirch für
die Herausgabe dieser historischen Arbeit, Anerkennung dem Autor für sein
Bemühen, das umfangreiche Quellenmaterial aus acht verschiedenen Archiven
zu sichten, schwer lesbare Handschriften zu entziffern (und zu übersetzen) und
die verstreute Sekundärliteratur (vor allem Zeitschriftenaufsätze) auszuwerten.
Quellennähe und Vielschichtigkeit zeichnen den reich ausgestatteten Band aus.
Der Begriff „Stadtgeschichte" umfaßt so verschiedene Bereiche wie politische
Geschichte, Rechts- und Verfassungsgeschichte, Kirchengeschichte, Kunstgeschichte
, Wirtschafts-, Bevölkerungs- und Sozialgeschichte; dieser Vielschichtigkeit
entspricht die Vielfältigkeit der herangezogenen Quellen, die gründliche
Kenntnisse in Paläographie und Epigraphik, in Diplomatik, Chronologie, Genealogie
sowie Numismatik, Heraldik und Sphragistik voraussetzen.

Der Aufbau der Arbeit trägt der Vielschichtigkeit des Themas Rechnung. Nach
der chronologischen Darstellung der Geschichte Oberkirchs von den Anfängen
bis zum Ende der Herrschaft der Straßburger Bischöfe über die Stadt (1803)
folgen stärker strukturell angelegte Kapitel über Verfassung und Verwaltung,
die kirchlich-religiösen Verhältnisse, Landwirtschaft, Gewerbe und Industrie,
Einzelprobleme, Abrisse zur Geschichte der neu eingemeindeten Orte Bottenau,
Butschbach-Hesselbach, Haslach, Nußbach, ödsbach, Ringelbach, Stadelhofen,
Tiergarten und Zusenhofen sowie ein Abschnitt über Volkssitten, Bräuche und
Oberkircher Sagen. Eine Bibliographie und ein umfangreiches Register erleichtern
dem Leser die Orientierung.

Der Autor verbindet die Stadtgeschichte im engeren Sinne in wenigen Strichen
mit der „großen" Geschichte, was zwei Beispiele demonstrieren mögen:
Oberkirch ist an der strategisch wichtigen west-östlichen Kniebiswegverbindung
entstanden und gehörte zur Grafschaft Ortenau, deren Grafenamt die
Herzöge von Zähringen als Reichslehen innehatten. Nach dem Aussterben der
Zähringer in männlicher Linie 1218 brach ein Erbstreit aus, der zu einer ersten
Zerstörung Oberkirchs im Jahre 1246 führte. Das wiedererbaute Oberkirch erlangte
mit dem Stapelrecht für Forsterzeugnisse im vorderen Renchtal und dem
Marktrecht wirtschaftliche Bedeutung und wurde befestigt. 1286 ging der Ort
in allodialen Besiz der Grafen von Fürstenberg über, die jedoch aus finanziellen
Gründen das „opidum Obernkirchen et Castrum Furstenecke" (S. 21) 1303
an die Bischöfe von Straßburg verkauften, die bis 1803 Herren über Oberkirch
bleiben sollten. König Friedrich von Habsburg, ein Gönner Bischofs Johann I.,
bestimmte am 10. Mai 1326, daß die „Statt zu Oberkirche unnd auch die burger
alle die Rechte, freyheit unnd gewonheit hand unnd haben sollent inn der
statt unnd inn dem lande unnd auch gegen dem lande als unnser Statt unnd

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