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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
57. Jahresband.1977
Seite: 5
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Rektor Wilhelm Schadt zum Gedenken

Unser heimatgeschichtlicher Verein, seine Mitgliedergruppe Kehl-Hanauerland
und die Arbeitsgemeinschaft „Hanauer Museum Kehl" haben einen ihrer Besten
verloren: im 77. Lebensjahr starb am 30. März 1977 nach kurzer Krankheit
unser Ehrenmitglied Rektor Wilhelm Schadt, Legelshurst.

Der bis zum Tode allzeit Schaffensfrohe, im ehemaligen Hanauer Amtsort
Willstätt Geborene, ist immer Hanauer gewesen und auch geblieben: als Lehrer
und Schulleiter, als Sänger und Dirigent, als Sportler, als Obstbauer und
besonders als Kenner und Darsteller des Brauchtums und der Vergangenheit
des rechtsrheinischen Hanauerlandes. Vielen Menschen erschloß er die Heimat,
die Landchaft in ihrer Vielfalt, Feld, Flur und Wälder, das Werden und Vergehen
vieler Dörfer, er erforschte das Woher und Warum. Reiche Lebenserfahrung
und enge Verbundenheit mit dem Land und seinen Menschen befruchteten
seinen Unterricht; er blieb aber nicht bei Kenntnissen stehen, er suchte
die Zusammenhänge und Beziehungen, die Ursachen und die Folgen; so wurde
er, der Heimat-Kundige, zum Geschichtler.

In unendlich vielen Vorträgen, in Führungen und Fahrten, in Beiträgen für
Zeitungen, Zeitschriften und Büchern ließ er die Mitmenschen teilnehmen an
dem von ihm Gelernten, Erforschten und Erkannten; in vielen Jahrzehnten
und in Uneigennützigkeit diente er so der Gemeinschaft und den einzelnen.

Für das Hanauer Museum pflanzte er selbst Hanf an, um die verschiedenen
Arten dieser Pflanze und ihre Verarbeitungsstadien im Museum erklären zu
können; die lückenlose Darstellung der Verarbeitung des Hanfes vom Samenkorn
bis zum fertigen gefärbten Tuch ist, auch durch die Aufstellung eines
Webstuhles, gelungen. Wilhelm Schadt wurde zum Fachmann im Landeskundlichen
: Flora und Fauna, die Auwälder der Rheinniederung, das Hochgestade,
die fruchtbare Niederterrasse, der Kinzig-Murg-Graben — all dies und die
Flößerei und der Fischfang waren Gebiete seines Interesses.

In dem Buche „Lieder im Hanauerland" veröffentlichte er nach jahrelangem
Suchen Texte und Weisen von 200 alten und neueren Volksliedern, bei der

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