http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1978/0005
Vorwort
Es war ein glücklicher Gedanke des Vorstandes des Historischen Vereins
für Mittelbaden, einen Jahresband der Zeitschrift „Die Ortenau" ganz
der Darstellung der Ortenauer Klöster zu widmen. Dabei sollte auch
manche Bemühung um einzelne Klöster jener mitverwertet werden, die
im Bereich der jeweiligen Ortsgeschichte arbeiten, ebenso eine große
Darstellung, die die Geschichte der Ortenauer Klöster in die Gesamtentwicklung
des Mönchtums der Frühzeit einfügt. Die einzelnen Bearbeiter
sowie all jene, die sich darüberhinaus haben zur Mitarbeit ansprechen
lassen, brachten jeweils ihre eigene Art der Bearbeitung mit, die vom
Herausgeber nicht zu egalisieren versucht wurde. Allen gebührt sehr
herzlicher Dank, daß sie sich bereit erklärt und rechtzeitig ihren Text
abgeschlossen haben und so mithalfen, eine Art Nachschlagewerk über
die Klöster der Ortenau zu gestalten. Es bietet mindestens eine erste
Orientierung, in vielen Punkten aber auch neue Erkenntnisse. Erschöpfende
Darstellungen können nicht erwartet werden; schon die Beschränkung
des zur Verfügung stehenden Raumes stand dem entgegen.
Die geographische Umgrenzung des Themas „Klöster der Ortenau" hält
sich nicht genau an den alten Begriff der Ortenau, der durch die Grenze
des alten Bistums Straßburg im Bereich der östlich des Stromes liegenden
oberrheinischen Landschaft umschrieben wird. Wo der Mittelbadische
Geschichtsverein über diese Grenzen hinaus Mitarbeiter und Kontakte
findet, wurden einige Ausweitungen vorgenommen: die alte Bistumsgrenze
, die zwischen Haslach und Hausach das Kinzigtal überquerte,
überschreitend durch die Einbeziehung von Hausach, Oberwolfach,
Rippoldsau und Wittichen und im Übergang zum alten Bistum Speyer
durch die Einbeziehung der Klöster Baden-Badens. Im ersten Falle reicht
ja auch der neue Landkreis „Ortenau" durch Übernahme des ehemaligen
Landkreises Wolfach über die alten Grenzen hinaus, im Falle Baden-
Baden hat umgekehrt die Stadt durch eine Reihe von Eingemeindungen
(Neuweier, Varnhalt, Steinbach, Sandweier) sich in der alten Ortenau
„heimisch" gemacht! Die lebendigen Verbindungen im Bereich der
historischen Interessen entsprechen also durchaus den Aussagen des
modernen Alltags.
Unter „Klöster" wurden nicht jene Institutionen subsumiert, die man
„Stift" nennt. Priestergemeinschaften, die gestiftet waren, um den vollen
kirchlichen Gottesdienst einschließlich der öffentlich zu verrichtenden
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