Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 123
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an der Grafschaft Lahr-Mahlberg, den sie bereits 1442 an den Markgrafen
Jakob I. von Baden-Baden verpfändet hatten. Mit dem fast gleichzeitig
(1496) erfolgten Erwerb der Herrschaft Geroldseck durch die Pfalz,
schien das Ende dieser Herrschaft gekommen zu sein27. Im Jahr 1502
belehnte der Bischof von Bamberg dann auch Pfalzgraf Philipp mit der
Kastenvogtei über das Kloster Schuttern. Damit gelangte auch dieses in
den pfälzischen Einflußbereich28. Dann aber nahm der pfälzische Einfluß
in der Ortenau ein jähes Ende. Nach den Angriffen aus Gebietsteilen, die
Diebolts Bruder Gangolf gehörten, der sich aus allen Streitigkeiten und
Fehden herausgehalten hatte, erwirkte dieser ein Urteil des kaiserlichen
Hofgerichts. Als nun 1503 der bayrisch-pfälzische Erbfolgekrieg ausbrach
und der Kaiser die Ansprüche der Pfalz auf das Herzogtum Bayern
Landshut nicht anerkannte und sich damit auf die Seite der Gegner
stellte, sprach der Kaiser die zur Hälfte an die Pfalz verpfändete
Landvogtei Ortenau wieder ab und schickte Truppen an den Rhein.
Offenburg und Gengenbach öffneten diesen ihre Tore, ihre Gebiete
wurden vergrößert und der Rest des pfälzischen Anteils an den
Hofmarschall Wolfgang von Fürstenberg gegeben29. Gangolf erhielt das
Schlößchen Schuttern und die dazu gehörigen Ländereien zurück. Am
14. August 1504 weilte der Kaiser in Offenburg, wo er eine Urkunde
ausstellte, die dem Pfalzgrafen auch die Klostervogtei über Schuttern
entzog und dem Haus Österreich übergab30. In diese Zeit dürfte auch
der Besuch des Kaisers in Schuttern fallen, der sich fast den ganzen
August in der Gegend aufhielt und in Ortenberg, Gengenbach und
Straßburg sowie wiederholt in Offenburg urkundete31. Zur rechtlichen
Absicherung ließ sich Kaiser Maximilian zwei Jahre später die Vogtei
vom Bischof von Bamberg übertragen. Er versprach gleichzeitig, das
Kloster und alle seine Rechte zu schützen32. Der Kaiser konnte
selbstverständlich diese Aufgabe nicht selbst ausüben, schon gar nicht
auf die Dauer. Er bestellte daher im nächsten Jahr Christoph von
Limburg zum Kastenvogt33.

Das 15. Jahrhundert war nicht nur politisch für das Kloster eine
unruhige Zeit, ebenso heftige Auseinandersetzungen gab es im Innern.
Die Schütterer Mönche kamen in dieser Zeit vornehmlich aus den
Kreisen des Straßburger Patriziats und aus dem Landadel der Ortenau,
des Breisgaues und der Markgrafschaft Baden. Sie waren allen Bestre-

27 Otto Kähni, Die Landvogtei Ortenau, in: Vorderösterreich, 2. Aufl. Freiburg 1967; Manfred Krebs, Politische und
kirchliche Geschichte der Ortenau, in: Die Ortenau 16 1929. 113.

28 GLA 29/7, 1502, Apr. 13.

29 Kähni 464.

30 GLA D 1088.

31 Heinrich Ulmann, Kaiser Maximilian I. (Stuttgart 1891) 215: GLA D 1084-95.

32 Ruppert, 435; GLA D 1106.

33 GLA 27/8, 1507 Juni 14.

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