Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 133
(PDF, 129 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1978/0133
vertreten. Im Straßburger Bistum verdichteten sich die Gerüchte, der
Bischof wolle die Klöster seiner Diözese von der Bursfelder Kongregation
trennen. Der Streit entzündete sich wieder an der Frage, wer die
Visitationen durchzuführen habe. Wegen gewisser Vorkommnisse war
eine solche dringend nötig. Der Prior von Ettenheimmünster floh 1615
aus dem Kloster und suchte in dem evangelischen Straßburg Zuflucht.
Auch gegen die Äbte von Schuttern, Gengenbach und Ebersheimmünster
wurden Klagen wegen ihres Lebenswandels laut. Der Abt von Schuttern
trat diesen energisch entgegen und verlangte die Nennung der Ankläger.
Eine Visitation durch eine Kommission unter Führung des Weihbischofs
entdeckte auch nur in Gengenbach belastendes Material. In Schuttern
fand sie alles in Ordnung. Der Straßburger Bischof war weiter
entschlossen, die Benediktinerklöster seiner Diözese aus der Bursfelder
Kongregation herauszubrechen und eine eigene Reformgruppe zu
gründen. Geistige Ratgeber des Bischofs in dieser Frage waren die
Jesuiten. Zu Beginn des Jahres 1616 veröffentlichte der Bischof eine
Reihe von Gesetzen, die eine Reform der Klöster zum Ziel hatten. Die
Verquickung von echtem Reformwillen und eiserner Machtpolitik, der es
nur um die Ausschaltung von Sonderrechten der Klöster ankam,
mischten sich in der Klosterpolitik Erzherzog Leopolds in eigenartiger
Weise. Der Konflikt mit Schuttern wirkte sich auch auf die Zusammensetzung
des Konvents als solchen aus. Im Jahr 1600 war Johannes IV.
Knörr zum neuen Abt in Schuttern gewählt worden, der am 26. 10. 1600
dem Bamberger Bischof den Lehenseid leistete und gerade die alte, aus
dem Mittelalter stammende Unterstellung unter Bamberg neu belebte.
Der Bischof von Bamberg bildete nun einen Gegenpol zum Bischof von
Straßburg und dessen Bestrebungen, die Klöster in seiner Diözese eng an
das Bistum zu binden. Im Mai 1623 brachte der Prior von Schuttern
Tobias Rösch zusammen mit dem Prior von Ebersheimmünster Bedenken
gegen das vom Bischof von Straßburg für die neue Kongregation
vorgesehene Zeremoniell vor. Dies stellte den Versuch dar, die Veröffentlichung
der Statuten zu verzögern und eine neue revidierte Fassung
durchzusetzen. Die strengen Bindungen an den Straßburger Bischof
riefen nun den Bischof von Bamberg auf den Plan, der seine Rechte in
Schuttern geschmälert sah. Er kündigte die Sendung von Kommissaren
an. Um jedem Widerstand zuvorzukommen, betrieb der Bischof von
Straßburg um so eiliger die Veröffentlichung der Statuten. Gengenbach,
Maursmünster und Schuttern weigerten sich, die entsprechende Versammlung
in dem eigenen Kloster stattfinden zu lassen, schließlich
wurde die Versammlung auf den 27. November 1623 nach Ebersheimmünster
einberufen. Jeder Abt war zum Erscheinen verpflichtet, der
Schütterer Abt blieb wegen Krankheit der Versammlung fern. Eine
Eingabe vom 28. November, die sonst von den Äbten unterzeichnet
wurde, trägt für Schuttern die Unterschrift des Priors Tobias Roesch.

133


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1978/0133