Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 202
(PDF, 129 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1978/0202
Kloster Hönau

Ein geschichtlicher Überblick

A. M. Burg

Im Laufe der Jahrhunderte, bevor im J. 1840 der Rhein durch die
Regulierungsarbeiten bezähmt war, überschwemmte er oft seine Ufer
und suchte sich neue Wege. Seine viele stets sich verändernde Arme,
Altrheine genannt, bildeten zahlreiche Inseln, die, mit Gestrüpp
überzogen, einmal rechts und einmal links der Flußströmung lagen. Eine
dieser Inseln, im Norden der Stadt Straßburg, trug den Namen Hönau.

Darüber berichtet eine im späten Mittelalter aus verschiedenen Elementen
zusammenkombinierte Legende1.

„Um 504 besiegte König Chlodwig Schottland und brachte viele
Schotten, die gute Christen waren, in das Elsaß, das er auch unterworfen
hatte. Etliche Schotten versammelten sich auf der Insel Hönau, wo sie ein
Kloster errichteten, das noch lange Zeit „Schottenkloster" genannt
wurde.

Auf Chlodwigs Thron saßen nach ihm seine Söhne und seine Enkel bis
zum großen Dagobert. Damals leitete Amandus drei Jahre lang als erster
Bischof die Straßburger Kirche; dann zog er sich 640 bis zu seinem Tode
nach Hönau zurück und wurde später heilig gesprochen. Unter König
Hilderich, um 680, regierte im Elsaß Herzog Attich, aus königlichem
Geblüt, Vater der heiligen Odilia. Des Herzogs Söhne übergaben die Insel
Hönau den Schottenmönchen . . .".

Diese Kompilation ist wohl das Werk eines phantasiereichen Stiftsherren
, der den Ruf seines Hauses durch die Berühmtheit des Gründers
vermehren wollte. Die Erzählung nämlich besitzt nur erbaulich-
hagiographischen Wert, nicht historischen Charakter.

Für die Geschichtsforschung bleibt der im 17. Jh. unter bisher
unbekannten Umständen geschehene Verlust des ältesten Kartulars
äußersts bedauerlich; denn darin hatte ein Honauer Klosterinsasse

1 Chr. Pfister, Le duche merovingien d'Alsace et la legende de sainte Odile, Paris-Nancy 1892, 117-118.

202


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1978/0202