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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 204
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2. Die Etichonen als Stifter. - Nach der Niederlage des Frankenkönigs
Sigebert in Thüringen (641), schrumpfte dessen Einflußgebiet bis an den
Rhein zurück. So ergab sich für das Frankenreich die Notwendigkeit
eines sich gegen die rechtsrheinischen Alemannen stellenden militärischen
Bollwerkes, das sich vom Hagenauer Forst im Norden bis zum
Schweizer Jura im Süden erstreckte.

Nach Gundoin und Bonifatius, erscheint von 675 ab Chadicho (auch
Attich, Adalrich oder Eticho genannt) als Herzog des Elsaß^ Die
Schwäche der fränkischen Könige erlaubte ihm, sich die Befugnisse eines
unabhängigen Fürsten anzueignen, insbesondere betrachtete er unbebautes
Gebiet, das rechtlich der Krone zustand, als Familieneigentum,
worüber er und nach ihm, seine Nachkommen frei verfügten'.

Da, andererseits, die Mönche überhaupt, und die Iroschotten im
besonderen, sich mit Vorliebe auf ungerodetem Boden niederließen, so
schenkten ihnen Chadicho's Erben die von Gestrüpp überwachsene Insel
Hönau.

An Hand des verschollenen Chartulars, ließ sich eine Genealogie der
Etichonen konstruieren, die sich über vier Generationen erstreckt.
Darin stehen unter den Kindern Chadicho's sein Nachfolger im Herzogtum
Adelbert und dessen Schwester die heilige Odilia, unter den
Enkelkindern finden wir Herzog Liutfrid und dessen Geschwister Graf
Ebrohard (Gründer der Abtei Murbach), die hl. Attala (erste Aebtissin
von St-Stephan zu Straßburg), Eugenia und Gerlinda. Noch andere
Namen kommen sowohl in diesem Stammbaum vor, als auch in den uns
noch zur Verfügung stehenden Schenkungen an Hönau (z. B. Boro,
Haicho, Hugo, Bodo). Fast alle haben zur Gründung Honau's beigetragen
8.

3. Die Güter. - Zwischen 722 und 749 traten die Etichonen nach einander
jeweils ihren Teil an der Insel Hönau ab9. Dazu kamen noch andere
Schenkungen und Stiftungen, die im J. 844 von Kaiser Karl III. bestätigt
wurden 10.

Das Dotationsgut bildete in unmittelbarer Klosternähe eine geschlossene
Herschaft; die damals auf einer Rheininsel liegenden Ortschaften
Hönau (Ortenaukreis), Wanzenau (Kt. Brumath). Abertsheim (abg. O. bei
Wanzenau), dazu auf dem linken Rheinufer Bettenhofen, Kilstett,
Gambsheim (alle Kt. Brumath) und Offendorf (Kt. Bischweiler).

6 A. M. Burg, Das elsässische Herzogtum. ZOO. 117 196a, 83 95.

7 EM S. 91 94.

8 Veröffentlichung und kritisc he Untersuchung des Stammbaumes durch Wilsdorf. 20 28.

9 Bruckner nr 101-103.
10 Ebd. nr. 617.

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