Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 220
(PDF, 129 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1978/0220
mung aufgefaßt, dessen wirtschaftliche und rechtliche Seite stärker
beachtet wurden als ihr eigentliches religiöses Ziel.

Die Wirkung dieses „traditionsverhafteten Bildes" 18 im 11. und 12 Jhr. ist
in größerem Zusammenhang mit der Herrschaft der Zähringer zu sehen,
„die ihren Schwerpunkt naturgemäß auf das für sie wichtige Gengenbach
verlegten, das durch die Kinzigtalstraße mit dem 999 privilegierten
zähringischen Markt in Villingen verbunden war" 19.

Dies machte ein Anwachsen der Personenzahl wie des territorialen
Gebiets im Schwarzwald, bis ins innerschwäbische Gebiet, deutlich.
Gengenbach zeichnete sich also aus als:

„An Bamberg orientiert, von St. Georgen aus reformiert und mit einer an
St. Georgen angeglichenen Ordnung versehen. Aber seine Vogteiverhält-
nisse blieben diejenigen eines alten Reichsklosters, und die Zähringer
hatten in diesem Sinne in Gengenbach einen recht gesicherten Stützpunkt
. Dies heißt natürlich nicht, daß die Zähringer, die zu den
Protagonisten der Reformbewegung in Schwaben gehörten, sich hier
einer andernorts geförderten Entwicklung verschlossen hätten. Aber sie
haben offenbar die altertümlichen Strukturen im Umkreis alter Königsklöster
zur Befestigung ihrer Herrschaft genutzt"2U.

Nach der Ära der Zähringer wurden in der Zeit von 1218 bis 1245 die
Staufer Schirmherren des Klosters, schließlich die Bischöfe von Straßburg
. Durch Rudolf von Habsburgs Bemühung wurde die Schirmvogtei
über Gengenbach zu einem „intergrierten Bestandteil der Reichsland-
vogtei Mortenau (später Ortenau)" n, wobei diese allerdings des öfteren
an angrenzende Territorialherren verpfändet wurde.

Das Entstehen des umfangreichen Klosterterritoriums ist im einzelnen
nicht exakt belegbar. Sicher kann mit Hitzfeld22 davon ausgegangen
werden, daß die erste Rodungsstufe in Klosternähe ansetzte, mit der
Siedlung Oberdorf als Ausgangspunkt für die Bezirke Heidinger,
Reichenbach, Ohlsbach, Beiern, Fußbach (vor 1139). Unterentersbach
war der Ausgangspunkt im mittleren Kinzigtal für die folgenden Bezirke:
Zell a. H., Nordrach, Grebern, Biberach, Bruch, Erzbach, Isensprant,
Oberentersbach, Steinach, Stöcken, Weiler, Fischerbach, Berghaupten.

18 a.a O 23.

19 a.a.O. 20.

20 a.a.O. 22.

21 K. L. Hittfeld, Artikel „Gengenbach". GB 235.

22 vgl. seine umfangreiche Forschung zur Wirtschaftsgeschichte des Klosters, zuletzt in: Gengenbaeh. Vergangenheit
und Gegenwart, (hrsg. v. Paul Schaaf, Konstanz 1960, 12 106; und in: Gengenbacher Blätter 1975, 40 44).

220


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1978/0220