Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 389
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1978/0389
die Erbtochter Adelheid, die den Grafen Friedrich von Fürstenberg
geheiratet hatte, mit der Herrschaft Wolfach überging (etwa 1306). Der
Vermerk des Liber Marcarum (um 1360)5 über ein Frauenkloster in
Rippoldsau ist sicher ein Versehen des Schreibers: er hat eben das
monasterium sanctimonialium in Oberndorf aufgeführt, dann das in
Wittichen und fährt unaufmerksam fort „monasterium sanctimonialium
in Rippolczow" - statt monasterium monachorum; denn nie sonst findet
sich eine Spur von Nonnen in Rippoldsau oder von einem gar nicht
zeitgemäßen Doppelkloster von Männern und Frauen. Kurz davor hat
Papst Innozenz VI. dem Abt von Alpirsbach den Auftrag erteilt, sich für
die Eigentumswahrung des Klosters auf Bitten des dortigen Priors und
Konventes einzusetzen6. Dabei dürfen wir uns vom Ausdruck „Konvent"
nicht die Vorstellung nähren lassen, als ob es sich um mehr als einige
wenige Klosterinsassen gehandelt habe. Trotz der sicher jederzeit
geringen Besetzung des Priorates war der mit ihm verbundene Besitz
offensichtlich nicht gering. Wie anderwärts umfaßte er die verschiedensten
Formen von Eigentum, Rechte oder Einkommen: Wald, Höfe,
Zehnten, Naturalabgaben, Zinsen; sie erstrecken sich geographisch über
eine weitgestreute Landschaft vom Wolftal über das obere Kinzigtal ins
Neckartal abwärts bis Rohrdorf unterhalb Horb, ja bis in den „Kleinen
Heuberg" unter der Schwäbischen Alb (Rosenfeld). Selbst bis Geisingen
finden sich Ansprüche auf Einkünfte. Urbare des FFA und des
Pfarrarchives Rippoldsau7 geben Aufschluß. Einzelbelege für Kubach bei
Schenkenzell8, für Winseln und Waldmössingen9, für Gelbach10 bietet das
FüUB. Zu einem Leibgeding aus Rosenfeld 1405 oder einem Gütlein in
Tumlingen bei Freudenstadt 1484 ist WUR zu vergleichen11, zu einem
Gültenkauf 1517 in Winzlen bei Balingen das OA Freiburg12. Schmid hat
S. 27 eine Karte jener Orte skizziert, aus denen Einkünfte nach
Rippoldsau flössen.

Ein schon 1273 im Kauf belegbarer Besitzkomplex führt in den nördlichen
Breisgau: ein Zehnterwerb in Hecklingen13. Noch im 18. Jahrhundert
waren daraus Einkünfte zu gewinnen14. Aber noch andere Erwerbe liegen
in unmittelbarer Nachbarschaft: in Malterdingen, in Bahlingen, in
Endingen15.

5 FDA 5/1870, 96.

6 FüUB 5 n 648 S. 465.

7 Renovation für Hochdorf bei Horb von 1562 im Pfarrarchiv Rippoldsau.

8 FüUB IV n 212 S. 193 f.: 1497; VI] n 147., S. 257.

9 ebd. IV n 450 S. 403: 1507.

10 ebd. VII n 163 S. 284: 1493.

11 WUR 10945 bzw. 8119. s. a. Schmid 17.

12 Urk. H. 451.

13 FüUB I n 482 S. 233; FDA 18/1886, 138 Ai; FFA E Vol. VII. Vgl. a. GLA 229/40135^10136.

14 FDA 18/1886, 151; für 15. Jahrhundert vgl. FFA E Vol. III 3.

15 Schmid 26; vgl. a. eine Renovation aus der Mitte des 16. Jahrhunderts im Pfarrarchiv Rippoldsau. eine von 1615
GLA 229/4482.

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