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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 433
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1978/0433
Die Einladung der Stadt Offenburg wurde vom Provinzialkapitel
angenommen und noch im selben Jahr kamen einige Patres nach
Offenburg. (Das Original der Berufungsurkunde befindet sich im
Erzbischöflichen Archiv in Freiburg; eine Abbildung in FDA, 64 (1936)
bei 360).

Sofort wurde mit dem Bau des Klostergebäudes mit Kirche begonnen, das
sich hinter der nördlichen Stadtmauer neben dem Straßburger Tor
befand. Die Finanzierung erfolgte durch gesammelte Almosen und durch
die Unterstützung des Magistrats und einiger Bürger. (Mone III 635 u.
653) Zum Ausbau des Klosters erhielten die Patres vom Altschultheißen
Heinrich und dessen Ehefrau im Jahre 1284 einen Steinbruch in
Fessenbach. Die Gemeinde Ebersweier, die als selbständige Pfarrei vom
Kloster in Allerheiligen (Prämonstratenser) pastoriert wurde, übertrug
den Franziskanern ihren Zehnten, den diese jedoch dem Kloster
Allerheiligen weitergaben und dafür jährlich 14 Scheffel Korn erhielten.

Zunächst wurden die Franziskaner zur Seelsorge der zahlreichen
Bevölkerung Offenburgs und der umliegenden Ortschaften benötigt.

Es dürfte heute mit Sicherheit feststehen, daß nicht die Gründung einer
höheren Bildungsanstalt in Offenburg Sinn und Zweck der Berufung der
Franziskaner gewesen war. Aus keiner Urkunde lassen sich dafür
Anhaltspunkte entnehmen. Zur Gründung des Minoritengymnasiums
kam es erst Jahrhunderte später, (siehe unten)

Zur Zeit der Reformation blieb das Kloster bestehen, da der Rat der Stadt
Offenburg von einer reformatorischen Glaubenserneuerung nichts
wissen wollte. In den Jahren 1520, 1528, 1531 und 1609 hielt der
Franziskanerprovinzial in Offenburg Provinzialkapitel ab.

Während des 30jährigen Krieges litt das Kloster schwer unter Plünderungen
und Verheerungen. Es geriet in große finanzielle Not, zumal die
Stadt jetzt das Kloster als drückende Last empfand und ihre Zuwendungen
an das Kloster einstellte. Ein Mönch nach dem anderen verließ die
Stadt. Im Jahre 1636 zählte das Kloster außer dem Guardian nur noch
einen Pater.

Die Zeiten besserten sich jedoch wieder nach dem Westfälischen Frieden
von 1648. Die Mönche konnten wieder nach Offenburg zurückkehren und
die Schäden am Kloster beheben.

Im Jahre 1660 gab das Provinzial die Zustimmung, daß die Jugend
Offenburgs und Umgebung durch die Patres in den humanistischen
Wissenschaften unterrichtet werden durften. Zu diesem Zwecke sollte

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