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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 601
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Wasser gehalten. Sie gewannen in Pfarrer Hermann Firneisen12 im
benachbarten Friesenheim einen geistlichen Betreuer. Er nahm sich
auch, als er 1865 Dompräbendar in Freiburg wurde - er war ein Neffe des
Erzbischofs Hermann von Vicari - weiterhin dieser kleinen Schwesternschaft
an. Die Platznot zwang sie, ein inzwischen in Kürzell gekauftes
Haus dran zu geben, um in Heiligenzell 1871 ein größeres zu erwerben:
13 Schwestern mit 30 Kindern zogen in dieses neue Heim. Sie nannten
sich „Arme Mägde Christi" und ihr Haus galt als das „Armenkinderhaus
" zu Heiligenzell. In der Zeit, in der die Gemeinschaft auf dem
Trettenhof staatlich aufgelöst wurde, entgingen die Schwestern in
Heiligenzell mißtrauischen Kontrollen, da der Bürgermeister des Dorfes
sie zu decken verstand. Der am 9. März 1893 vollzogene Anschluß an
Gengenbach hat natürlicherweise einige Überwindung gekostet. Man
ließ die Gründerin Franziska Fischinger in Heiligenzell, wo sie 1901
starb. Als 1909 die Kinder in das Waisenhaus von Gurtweil verlegt
wurden, machte man das Haus in Heiligenzell zum Altersheim für die
Gengenbacher Schwestern.

1934 ergab sich für die Schwestern in Gengenbach eine Verbindung mit
dem aus dem bayerischen Kapuzinerorden kommenden Bischof von
Villarrica in Chile rund 700 km südlich von Santiago, zwischen dem
39. und 40. Grad südlicher Breite. Dieser Guido Beck von Ramberg suchte
Helfer für seine Mission unter den Araukanern, den Indianern dieses
Landes. Da eine Reihe von Schwestern den Willen hatten, in die
Missionen zu gehen, war die Voraussetzung zu einem Missionsunternehmen
der Gengenbacher Franziskanerinnen gegeben.13 Unter Mitwirkung
des Erzbischofs Konrad Gröber wurde 1936 die erste Aussendung
von 9 Schwestern vollzogen, denen bis 1938 noch einmal in zwei
Aussendungen 21 Schwestern folgten. Sie haben an dem Platz ihrer
Niederlassung, in Purulön, 1941 ein eigenes Noviziat begonnen. Erst
nach dem Krieg konnten neue Aussendungen, nun mit geringeren
Zahlen, vollzogen werden. Aber 1966 hatte dieser Zweig der Gengenbacher
Schwestern 125 Mitglieder, 49 deutsche und 76 aus Chile. Die
Anfänge in Purulön verlangten sofort den Einstieg in schulische Arbeit:
sie hatten ein Mädchenkolleg zu übernehmen. 1951 übernahmen sie eine
Schule in Pucara bei Villarrica mit 1000 Schülern, 1953 eine solche bei
Santiago mit 600 Schülern. Die Berichte von 1965 sprechen von 6 300
Kindern, 19 Volksschulen, daneben zwei Krankenhäusern und 23 Stationen
. In Purulön unterhalten sie eine landwirtschaftliche Schule. Die
vom Staat her gestellten Anforderungen an die Unterrichtenden sind

12 FDA 20/1889, 7; Franz Dor. Lebensbilder aus dem Seelsorgeklerus (Karlsruhe 1916) 78-122; ders. Hirtentreue
(Karlsruhe 1924) 79-122.

13 Die Kongregation ... 1966. S. 120-146.

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