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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
59. Jahresband.1979
Seite: 35
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1979/0037
rung nachweisbare Wolfacher, Ahnherr einer Familie, deren letztes
Glied wir in Gestalt der Gräfin Udilhild schon kennengelernt haben.
Dieser Friedrich - wir wollen ihn zur besseren Unterscheidung „den
Ersten" nennen - dieser Friedrich I. kann noch heute, nach fast 900
Jahren, recht gut identifiziert werden. Erstmals tritt er schon im Jahre
1084 in Erscheinung, und zwar im Dorfe Irslingen drüben am oberen
Neckar, wo er als Zeuge eine Verfügung des Hezelo, des Stifters des
Klosters St. Georgen, unterstützte.20 Die Gründung dieser Abtei war für
ihn offensichtlich Anlaß für ein starkes, eigenes Engagement, denn den
Namen „Friedrich von Wolfach" haben die Sanktgeorgener Mönche noch
öfters aufgezeichnet. So beteiligte er sich nicht nur im Januar des Jahres
1086 an dem eigentlichen Gründungsakt dieses Klosters, er trug auch
durch eine umfangreiche Landschenkung zu seiner wirtschaftlichen
Fundierung bei.21 Man möchte geradezu von einer Hinwendung des
Wolfachers zu dieser Stätte religiösen und mönchischen Lebens sprechen
, die auch die übrigen Mitglieder seiner Familie erfaßt zu haben
scheint.

So wird im Jahre 1091 von dem Jüngling Gerhard, wohl einem Sohn
Friedrichs, berichtet, daß er unter Mitnahme seines ganzen Erbes in das
Kloster an der Brigach eingetreten sei. Was er mitbrachte, war neben
einem großen Hof bei Dunningen die stolze Zahl von 18 Lehensgütern, die
alle im oberen Kinzigtal in der Gegend von Hausach gelegen waren.22
Damit war dem Kloster St. Georgen in unserer nächsten Umgebung
wertvoller Besitz zugefallen, den es in der Folgezeit nochmals beträchtlich
erweitern konnte und zwar jeweils durch kräftige Unterstützung
der Wolfacher Familie. 1092 konnte Friedrich, wohl schon der zweite
dieses Namens, ein Tauschgeschäft vermitteln, das den halben Hof
Einbach an die Mönche brachte;23 einige Jahrzehnte später, im Jahre
1148, schenkte „der adelige und erlauchte Herr Friedrich von Wolfach", -
er ist schon der Enkel des ersten, also Friedrich III. -, neben einem
Waldstück im Einbach auch die Hausacher Kirche.24 Sie ist ja noch
erhalten, die alte Hauserbacher Dorfkirche, über deren Eingangstür ein
Tympanon mit einer Kreuzigungsdarstellung wohl aus dieser Zeit ihrer
Übergabe an St. Georgen stammen dürfte.

So hatte sich dieses Kloster im mittleren Kinzigtal eine starke
Besitzstellung verschaffen können, die ihm aber nur auf Grund des
Wohlwollens der Wolfacher Familie zugefallen war. Bei soviel Zuwendung
darf auch einer späteren Chronik Glauben geschenkt werden,
wonach „Friedrich Herr zu Wolfach, das Klösterle Ripoldzau gestiftet

20 MGH SS 15. S. 1013.

21 MGH SS 15. S. 1012.

22 MGH SS 15, S. 1015. - Vgl. auch: H. Harter, Gab es „Herren von Hausach"?, in: Die Ortenau 52 (1972), S. 67-76.

23 MGH SS 15, S. 1016.

24 MGH SS 15, S. 1022.

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