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Herzöge von Zähringen", der im Schwarzwald bald die alles überwölbende
Machtzusammenballung darstellte.
Auch das Kinzigtal war in die politischen Interessen der Zähringer
einbezogen und zwar ganz einfach aus dem Grunde, weil hier seit
römischen Zeiten eine der wenigen Straßen verlief, die den Schwarzwald
von Westen nach Osten durchquerten. Gesicherte Verkehrsverbindungen
dieser Art aber waren für ihren das Gebirge umspannenden Staat
lebensnotwendig.
So reihen sich gerade auch im Kinzigtal die zähringischen Güter und
Rechte aneinander, angefangen mit der Stadt Offenburg, die von ihnen
wohl um 1130 gegründet worden war, über die Burg Ortenberg, auf der
herzogliche Ministerialen den Eingang zum Kinzigtal hüteten, weiter
nach Gengenbach, dessen Vogtei die Zähringer sich gesichert hatten. Auf
dieses Amt gestützt, konnten sie in der Mitte des Tales eine weitere Stadt
gründen, nämlich Haslach. Auch im oberen Kinziggebiet gab es zährin-
gische Positionen, so die Willenburg bei Schiltach, die ja erst in den
letzten Jahren durch Grabungen wiederentdeckt werden konnte.33
Mitten zwischen all diesen Burgen und Städten der Herzöge saßen im
Kinzigtal unsere Herren von Wolfach und dies schon lange, bevor im 12.
Jahrhundert diese zähringische Territorialpolitik auch ihre nähere
Umgebung erfaßt hatte. Befragen wir also die Quellen, ob aus ihnen
etwas über das gegenseitige Verhältnis zu erfahren ist. Diesbezügliche
Aussagen können wir vor allem der Überlieferung der Abtei St. Peter auf
dem Schwarzwald entnehmen, die von dem Zähringer Berthold II. im
Jahre 1093 gegründet worden war und dem Geschlecht fortan als
Hauskloster und Begräbnisstätte diente. Entsprechend eng waren die
Beziehungen der Herzöge zu dieser ihrer Stiftung, und es kann als Beweis
auch für die Freundschaft zu den Zähringern gewertet werden, wenn ihr
Kloster besucht und beschenkt wurde. Dies aber taten Friedrich II. von
Wolfach und sein Sohn Arnold in den Jahren zwischen 1110 und 1121
recht ausgiebig.34 Bei diesen ihren Besuchen trafen sie nachweisbar die
Zähringerherzöge Berthold IL, seine Söhne Berthold III. und Konrad, die
sich ja als Gründer der Stadt Freiburg einen bleibenden Namen gemacht
haben. Friedrich von Wolfach bezeugte auch ein wichtiges Rechtsgeschäft
zwischen den Klöstern St. Peter und St. Märgen. Bei dieser
Gelegenheit stand er in der Reihe der „principes", der Fürsten, eine
Bezeichnung, die die Wertschätzung der Mönche seiner Person gegenüber
ausdrückt.35 Dies alles aber zeigt, daß die Wolfacher mit den
Zähringern in bestem Einvernehmen standen, ja zu ihnen offensichtlich
33 Vgl. dazu: H. Harter, Die Willenburg, in: Die Ortenau 50 (1970), S. 274-291
34 FDA 15 (1882), S. 141, 163.
35 C G. Dümge. Regesta Badensia, Karlsruhe 1836, S. 31.
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