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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
59. Jahresband.1979
Seite: 126
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Im „Rheinischen Bauernlied" warnt er vor der gegenrevolutionären
Propaganda:

(8) „Gebt acht! nicht heißen soll es mehr,
Daß uns als armen Tropfen,
Die Nebel von dem Rheine her
Noch das Gehirn verstopfen.

(12) Gar trefflich stehts nun um den Staat,
Nun läßt sich's herrlich leben!
Ist unser Gott ein Demokrat,
Wer mag uns widerstreben?"

Seine Begeisterung für das revolutionäre Frankreich erschöpfte sich
aber nicht im dichterischen Bekenntnis; sie war so groß, „daß er, noch
ehe er das Alter erreicht hatte, welches die jungen Bürger in die Reihen
der Nationalgarde berief, freiwillig, an seines Vaters Stelle, den
militärischen Dienst versah".22

Bei allem Patriotismus blieb sich aber Lamey seiner Herkunft bewußt:

„Noch vergaß nicht der Sohn gänzlich der Mutter;
noch liebt der Franke dich auch, edles Germanien!
Hört in freudiger Ehrfurcht
Deiner hohen Gesänge Chor."

Das Gedicht „An Teutschland" schließt mit der Strophe:

„Deine Lieder vernimmt auch der Alsatier!
Kein erächtlicher Stolz fernet sein Herz von dir.
Ewig rühmt sich der Franke,
Daß er Enkel Thuiskons ist."

Wohl nach Ablauf seiner Dienstzeit bei der Nationalgarde verließ Lamey
Straßburg, um einen heimkehrenden Emigranten nach Nuits zu begleiten,
„dem er die in Deutschland zurückgelassenen Söhne ersetzen sollte. Ein
volles Jahr trieb sich der junge Elsässer, - wie er's wohl früher in Lahr bei
seinen Verwandten getan hatte,23 - in den gesegneten Tälern und auf den
Höhen der Cöte d'Or herum, bis ihn die erste militärische Requisition in
seine Vaterstadt Straßburg zurückrief, die bald darauf vom Feinde
umzingelt wurde. Die Umstände fügten es, daß das Bataillon, dem er
einverleibt werden sollte, kurz vor Lamey's Ankunft in österreichische

22 Otte, a.a.O. S. 3.

23 Ebd., S. 5; bei Stöber, a.a.O. S. 385, wurde daraus: ,,-brachte er einige Zeit in Lahr, sodann bei Hrn. Marcy in dem
burgundischen Städtchen Nuits zu".

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