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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
59. Jahresband.1979
Seite: 142
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darstellen und zum Stehenlassen der obersten Erzschicht zwingen. Im
Untertagebetrieb bedeutet dies Abbauverlust. Außer mehreren Mergelpartien
enthalten die oberen Doggerschichten Kalksandstein + Ton +
Kalkstein. 2 dünne Erzbänke im Dogger 3 sind nicht bauwürdig. Die
Doggerschichten werden meist von Löß überlagert.

Das in einem flachen Meer abgelagerte Eisenerz besteht aus kleinen
Kügelchen (Ooiden), die mit Kalk und Brauneisen verkittet sind; dazu
kommen Reste von Fossilien. Die Ooide enthalten als Kern häufig ein
Quarzkorn oder einen Fossilrest. Im Mineralbestand der Eisenerze
überwiegen Kalkspat, Brauneisen und Quarz; untergeordnet kommen
vor: Magnetit, Eisenglanz, Ilmenit, Rutil, Psilomelan und Tonminerale.6
Das Murchisonae-Lager läßt sich durch seine braune bis tiefrote Farbe
leicht abgrenzen. Die Gesteinsausbildung ist ziemlich eintönig. Scheinbar
charakteristische Leitschichten keilen nach den Seiten hin rasch
aus.7 Die Wechsellagerung ist charakterisiert durch einzelne Linsen
verschiedener Gesteinsbeschaffenheit. Die Gesteinshärte nimmt nach
oben zu.

Das Eisenerzlager streicht generell NW-SO und fällt mit 6-8 Grad zum
Rheintal hin ein. Es tritt am Rande der Vorbergzone zu Tage aus und ist
durch tektonische Vorgänge bei der Entstehung des Rheintals stark
gestört. Verwerfungen bewirken eine Zergliederung des Erzlagers in
einzelne Schollen. Die hochliegenden Schollen wurden z.T. erodiert.
Weitere Erzverluste ergaben sich durch 2 Tuffschlote, die im Zusammenhang
mit dem Kaiserstuhl-Vulkanismus im Miozän das Erzlager von
unten her durchstießen und auch die benachbarten Teile des Erzlagers
stark zerrütteten. Westlich der Vorberge sinkt das Erz rasch in den
Bereich des Grundwassers und ist hier nicht mehr gewinnbar.

Das Kahlenberg-Erz hat folgende durchschnittliche Zusammensetzung:
20,5% Fe trocken + 0,22% Mn + 24,2% CaO + 4,0% AI2O3 + 15% Si02 +
1,02% MgO + 0,36% P. Der Eisengehalt ist also ziemlich gering. Der
Wert des Erzes besteht in seinem guten CaO-Gehalt, der den Si02-Gehalt
wesentlich übersteigt. Dadurch ist das Erz als Zuschlag für die
Verhüttung saurer Erze geeignet. Natürlich ist die Zusammensetzung
des Erzes Schwankungen unterworfen, die u. U. gewisse Teile der
Lagerstätte unbauwürdig machten. Die Vorräte an anstehendem Erz
wurden in den 1940er-Jahren auf etwa 35 Mio t geschätzt, wovon nach
Abzug der Abbauverluste noch etwa 27 Mio t gewinnbares Erz errechnet
wurden. Diese Zahl war zu hoch angesetzt, da bei der Stillegung nach
einer Gesamtförderung von 14,5 Mio t nur noch 7 Mio t Restvorrat
angegeben wurden.

6 R. Metz. a.a.O.

7 K. Sauer. Der Kreis Emmendingen. Die natürlichen Grundlagen. 1964, S. 59-76.

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