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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
59. Jahresband.1979
Seite: 146
(PDF, 62 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1979/0148
Stollen V diente zur Untersuchung des Niederbergs bei Kenzingen. Das
Erz war zu arm und daher uninteressant.

Stollen Herbolzheim wurde als letztes Untertagefeld ab 1958 mit 20qm
Querschnitt östlich Herbolzheim aufgefahren. Das Wegladen und
Fördern des Haufwerks besorgte ein Michigan-Lader. Die Stollensohle
wurde betoniert. Die Vorrichtungsstrecken wurden nach S bis an die
durch Zerklüftung bedingte Bauwürdigkeitsgrenze vorgetrieben. Als
Abbauverfahren wählte man hier den Örterbau mit frei beweglichen
Geräten. Die hohen Anforderungen der Hüttenwerke an die Erzqualität
ließen schließlich nur noch eine Abbauhöhe von 6m zu. Dabei mußten Im
Erz im Liegenden und 3m Erz im Hangenden stehengelassen werden. Eine
weitere Verminderung der Bauhöhe auf 5m brachte 75% Abbauverlust.
Die 3 Grundstrecken wurden alle 120m durch Aufhauen und Abhauen
miteinander verbunden. Zur Wetterversorgung teufte man 1958 hinter
der evgl. Kirche in Herbolzheim einen 27m tiefen Wetterschacht von 3,7m
Durchmesser, ausgerüstet mit einem Korfmann-Großlüfter. 1964 kam es
zur Stillegung des Feldes Herbolzheim. Die Kammern dienten dann als
Lager für Splitt und Feinerz. Später versuchte man die Kammern, die nur
in diesem Revier erhalten blieben, für Einlagerungen nutzbar zu machen.
Das Baufeld war 800m x maxl80m groß. Die untere Grundstrecke reichte
bis beinahe ans Grundwasser. Zum LKW-Transport des Erzes zur
Aufbereitung war eine Fahrstraße vom Stollen zur Aufbereitung z.T. auf
der alten Bahntrasse angelegt worden.

Tagebaue

Ein besonderer Vorteil der Grube Kahlenberg gegenüber allen andern
badischen Eisenerzgruben bestand darin, daß hier ein wesentlicher Teil
der Lagerstätte im Tagebau gewonnen werden konnte. Dazu müssen
allerdings die über dem Erz anstehenden Schichten - Dogger 3-5, meist
überlagert von Löß - abgeräumt werden. Den Tagebau begünstigt die
Entwicklung immer leistungsfähigerer Geräte; dies ermöglicht die
Anwendung des Tagebaus bei immer größerer Überlagerung.

Während man 1939 glaubte, den Abbau im Tagebau mit 30m Überlagerung begrenzen zu
müssen, zog man in den 1950er Jahren die Grenze zwischen Tagebau und Untertagebetrieb
bei 50m Überlagerung. Hierbei entfielen auf lt Erz etwa 1,36 m3 Abraum. Die mittlere
Überlagerung steigt von 20m am Heuberg, auf 25m am Rötelberg, auf 40m am Kahlenberg
und auf 80m am Stollen IV.

Gegenüber dem Untertagebetrieb hat der Tagebau den Vorzug, die
Lagerstätte nahezu ohne Abbauverlust gewinnen zu können. Außerdem
ermöglicht der Tagebau eine raschere Anpassung an steigenden Erzbe-
darf. Dagegen können Witterungseinflüsse den Tagebau stark behindern
.

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