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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
59. Jahresband.1979
Seite: 154
(PDF, 62 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1979/0156
nördlich vom Betriebsgebäude eine Zentralwerkstatt, die vor allem für
die Reparatur der großen Geräte vorgesehen war.

Bei den Werkstätten befand sich auch die zentrale Kompressoranlage, die den gesamten
Betrieb mit Preßluft zu versorgen hatte. Sie bestand aus Rotationskompressoren von je 140
cbm/min angesaugter Luft. 4 Kompressoren stammten von Demag und 4 von Patt & Dittheiy
mit Baujahr 1938/41. Außerdem waren 8 Druckbehälter von je 100001 Inhalt mit 7 atü
installiert. Die große Ausdehnung des Leitungsnetzes verursachte erhebliche Verluste
durch Rohrwiderstand und Undichtigkeiten. Durch die Umstellung der Bohrarbeit auf
hydraulische Bohrgeräte wurde die bisherige Kompressoranlage zu groß. Man ersetzte sie
1965 durch 2 bewegliche Atlas-Copco-Kompressoren: 1 DT4 für 16 cbm/min mit 120 PS für
den Abraum und 1 NT 7 für 1,7 cbm/min mit 15 PS in der Aufbereitung.

Der elektrische Strom wurde von der Überlandzentrale Oberhausen der
Bad. Kraftlieferungsgesellschaft bezogen. Der Stromverbrauch war
ziemlich erheblich und weitgehend vom Ausbau der Aufbereitung
abhängig. So brauchte man 1959 = 437 405 kWh, dagegen 1961 = 3 877 605
kWh und 1962 = 6181 385 kWh. Im Tagebau arbeitete nur 1 Elektro-
Bagger mit Schleppkabel. Die Stromabnahme lief über den Haupttrafo an
der Seilbahnstation. Der erste Haupttrafo wurde 1952 durch Abraumrut-
schung beschädigt und mußte durch einen neuen ersetzt werden. Die
Spannung wurde von 20000 Volt in 6 über das ganze Werk verteilten
Betriebstrafos auf 6 000/400 Volt umgeformt. 1965 liefen 325 Elektromotoren
mit 2 600 kV. Die Elektroanlagen wurden regelmäßig vom TÜV
überwacht.

Das Werk hatte eine eigene Wasserversorgung, bestehend aus 2
Tiefbrunnen mit einer Leistung von 20 cbm/Std bei einem Tagesbedarf
von 30^10 cbm (1939). Brunnen 1 lag an der Nordgrenze der Stadt
Herbolzheim, Brunnen 2 „in der Lachen" nördlich Herbolzheim. Bei den
Abraumarbeiten im Tagebau Kahlenberg war eine Quelle „bei der
Brunnenstube", die für die Gemeindewasserversorgung Ringsheim
genutzt war, trockengelegt worden. Die Rohstoffbetriebe anerkannten
eine Wiedergutmachungspflicht und bezahlten eine Entschädigung von
65 000 RM.

Für die Versorgung der Dieselfahrzeuge stand eine Tankanlage mit 2 Tanks von je 100001
zur Verfügung. Die Bagger in Abraum und Erz wurden mit einem Tankwagen beliefert. Für
Benzinfahrzeuge stellte man ein Zapffaß von 10001 Inhalt auf.

Für den Versand des Erzes kam nur die Eisenbahn in Frage. Dazu
installierte man an der Brech- und Siebanlage einen Bahnanschluß, der
vom Bahnhof Herbolzheim bedient wurde. Zur Waggonverladung standen
2 Spillanlagen und 1-2 Deutz-Diesel-Rangier loks zur Verfügung. 2
Waggonwaagen erfaßten die Versandmengen. 1949 erweiterte man den
Bahnanschluß wegen des geplanten Baus der Feinerzaufbereitung. 1939
hatte man eine Seilbahn nach Niederhausen am Rhein vorgesehen, um
dort das Erz auf Schiffe zu verladen. Der Kriegsausbruch verhinderte

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