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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
59. Jahresband.1979
Seite: 175
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schopfheim.27 Man begreift, daß er im gleichen Jahr für die Steinkohlengrube
in Diersheim Ludwig Brost nahm, der zu jener Zeit dem größeren
Ausschuß in Offenburg angehörte. Dieses Bild eines stetig wachsenden
Arbeitsbereiches darf natürlich nicht über die Schwierigkeiten hinwegtäuschen
, mit denen Derndinger im Bergbau zu kämpfen hatte.28 Im
Vordergrund stand vor allem in den Jahren 1831 bis 1835 der Streit mit
dem Apotheker Ludwig Hecht von Straßburg und dessen Nachfolgern.
Hecht war 1777 von der Gräfin von der Leyen mit dem Schürfrecht im
Bellenberg belehnt worden, dessen Rechtmäßigkeit von Derndinger
energisch bestritten wurde. Da die Parteien sich nicht gütlich auf den
Vorschlag einigen wollten, sich in den Abbau im Bellenberg zu teilen
- Derndinger im östlichen und die Nachfolger von Hecht im westlichen
Gebiet - wurde der Bellenberg amtlich vermessen. Bei der Vermessung
wurde der Lehensbrief von Derndinger vom 7. Mai 1818 und ein
Beilehensbrief vom 30. Mai 1834 für seine erweiterte Steinkohlengrube in
Diersburg berücksichtigt.

Die Glasfabrik Derndinger und Brost

Nach Höfele29 soll die Glashütte Derndingers nach kurzem Bestehen
eingegangen sein. Er vermutete, daß die hohen Zollschranken nach
Frankreich und dem übrigen Deutschland den Absatz einschränkten.
Dazu seien die stetig wachsenden Holzpreise gekommen. Tatsächlich
hatte sich aber Derndinger nicht nur im Bergbau, sondern auch bei der
Glasfabrikation mit Brost assoziiert. Kempf, der den Streit Derndingers
mit den Brüdern Hecht in der „Ortenau" ausführlich beschrieb,
berichtet, daß die Gebrüder Hecht im Jahre 1834 ihr Kohlenbergwerk
nebst Taggebäuden und Gerechtsame an Felix Brochot, Mineningenieur
von Auton, und dessen Teilhaber, dem Glasfabrikanten Brost verkauft
habe. Die Glasfabrik Derndinger & Brost hatte sich in Oberweier eine
eigene Sandgrube zugelegt. 1836 wurde ihr ein Glassandlager auf der
Grenze der Gemeinden Steinbach und Eisental verliehen: „1837 hatte
diese Firma dort schon 200t Glassand gewonnen".30 Im gleichen Jahr
ersuchten Derndinger und Brost um die Erteilung eines Patentes auf ihr
Verfahren, das Tafelglas in einem neu erfundenen Kühlofen abzukühlen.
Ein ereignisreiches Geschäftsjahr, denn am 8. Juli erhielten die
Bergwerksgesellschafter Derndinger und Brost zu Diersburg und Niederschopfheim
und Brost zu Zunsweier vom Finanzministerium die Genehmigung
zur Gründung einer Steinkohlenbergwerksgesellschaft in Offenburg
, die sich in den Feldern Diersburg und Hagenbach betätigte,

27 Zum Erzbergbau vgl. Hans Rest. Der Erzgang Reiehenbach-Diersburg-Zunsweier. In: Badische Heimat, 48. Jg..
Heft 1/2, Juni 1968.

28 Vgl. dazu Albiez, Das Steinkohlenbergwerk Berghaupten, mit den Schilderungen von Daub und Ehmüller. S. 296 ff.

29 Joseph Höfele, Die Offenburger Glasindustrie. Diss. Heidelberg 1924 (Masch.).

30 Metz, Wanderungen, S. 145.

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