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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
59. Jahresband.1979
Seite: 217
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lassen sich etwa 140 neue Mitglieder aufnehmen, wobei die auswärtigen
überwiegen. Besonders herausgehoben ist die Nummer 486: „Ihro
Durchlaucht Frau Maria Augusta, Regierende Fürstin von Thum und
Taxis, geborene Herzogin von Würtenberg. Besondere gut thätterin
gegen dem Heiligsten Herzen Jesu". Aus dem schriftlichen Antrag der
Fürstin entnehmen wir, daß sie aus diesem Grunde „diese 3 Conventions-
thaler opfert".

Wenn wir in dem Buch auf den Namen Kayser oder Schoch stoßen, so
werden wir an den „Kaiserhof' (heute Fidelihof), den „Kaiserwald"
(zwischen Dorf und Hechtsberg) oder den „Schochenhof' im Einbach
erinnert. Männer und Frauen aus Oberwolfach werden nach der heute
noch ortsüblichen Bezeichnung als „aus der alten Wolfach" stammend
näher beschrieben. Auch das Geschlecht der „Haßelwander" taucht auf,
aus dessen Reihen der bedeutende Entdecker oder Erfinder des Dreh-
strommotores hervorging. Als weitere Herkunftsorte werden das Prech-
tal, Basel, Hechingen selbst Frankreich genannt. Es scheint, als haben
aus verschiedenen Gemeinden zu bestimmten Festtagen Wallfahrten zu
Ehren des hl. Herzen Jesu stattgefunden, da es auffällt, daß z. B. eine
ganze Reihe von Namen aus Hofstetten, aus Mühlenbach, Oberwolfach
oder Wolfach hintereinander aufgezeichnet sind. Will man dem wieder
aufgefundenen Votivbild der Freifrau von Francken Glauben schenken
sie verdankt dem göttlichen Herzen ihre Genesung - so versprachen sich
die Pilger Erhörung in ihren Leiden.

Schon im dritten Jahr ihres Bestehens verzeichnet die Bruderschaft über
1000 Mitglieder, unter ihnen auch ein Dr. Simon Friederich Gebele vom
Waldstein, Vikar in „Krähenheimstetten". Am 15. Dezember 1782 läßt
sich „der Hochwohlgebohrene Herr Joseph Freyherr von Tengler, Ihrer
Churfürstlichen Durchlaucht zu Pfaltz J3ayern Landrichter zu Stadt-am-
Hof" in die Bruderschaft aufnehmen. In den Annalen finden wir auch den
Sekretär Dr. Johannes Benedikt Ackermann von Wolfach. Am Herz-
Jesu J^est 1792 läßt sich mit der „Anna Maria Baumann, ab dem Habach"
das 2 000. Mitglied einschreiben. Wenige Jahre später wird der Eintritt
der Hofdame der Fürstin von Hohenlohe, Waldenburg und Schillingsfürst
besonders hervorgehoben. 1835 hört mit der Zahl 2954 die
fortlaufende Numerierung der Mitglieder auf. Um die Jahrhundertwende
nehmen die Eintragungen auswärtiger Mitglieder ab.

„Im August 1914 werden folgende Soldaten, welche in den Krieg zogen, in
die Bruderschaft aufgenommen ..." Ab 1915 erscheinen dann geschlossen
die jeweiligen Jahrgänge der Erstkommunikanten des Kirchspiels. Mit
dem Jahre 1957 finden die Aufzeichnungen im Bruderschaftsbuch ein
Ende. Nach wie vor aber wird das Herz-Jesu-Fest in der Pfarrei als ein
besonderer Feiertag begangen.

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