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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
59. Jahresband.1979
Seite: 218
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Der Fischerbach, früher eine wichtige Grenze

Kurt Klein

Im Gefolge der alemannischen Landnahme nach dem Einfall der
germanischen Stämme in die römischen Besitzungen diesseits der Alpen,
wurde über den Schwarzwaldkamm, von der Hornisgrinde über den
Kniebis-Brandenkopf-Büchereck eine Grenzlinie gezogen, die zwei
politische Gebilde voneinander trennte, welche nach den Wirren der
Völkerwanderung während der Auseinandersetzung zwischen den Franken
und Alemannen entstanden waren. Vom Brandenkopf aus verlief
diese Grenze im Kinzigtal entlang des Fischerbaches bis zu dessen
Einmündung in die Kinzig, folgte ihr einige hundert Meter flußabwärts
bis zum Schwigenstein, um dann durch das „Gschweiloch" wieder die
Höhe zu gewinnen. Westlich davon breitete sich bis zu den Ufern des
Rheins die alemannisch-fränkische Gaugrafschaft „Mortenau" (um 700
erstmals als „Mortenaugia"), die spätere Ortenau, aus, während sich
entgegengesetzt gegen Osten hin die Bertholdsbaar anschloß. Als im
Zuge der Christianisierung der Alemannen und der Festigung des
christlichen Glaubens und der kirchlichen Verwaltung die Bistümer
geschaffen wurden, orientierten sich die klerikalen Kräfte an der
vormaligen politischen Grenzziehung.

Bereits um 400 wird Straßburg, das Argentorate der Römer, noch unter
der Herrschaft der Söhne Roms als Bischofssitz vermutet. 406 zerstörten
die vordringenden Alemannen Straßburg, vertrieben die Römer und
damit den christlichen Glauben. Die nachdrängenden Franken bauten
die oberrheinische Metropole wieder auf und festigten sie als Ausstrahlungsort
des christlichen Glaubens zunächst für die Alemannen
links und dann rechts des Rheines. Kurz vor 500 trat der fränkische König
Chlodwig mit seinem ganzen Stamm nach dem entscheidenden Sieg über
die Alemannen, geschlossen zum Glauben Christi über. Schon nach der
Jahrhundertwende war Straßburg wieder Bischofssitz unter dem großzügigen
Schutze der fränkischen Herrscher. Um 550 residierte der
bedeutende Bischof Arbogast - die Haslacher Stadtkirche trägt sein
Patrozinium - in Straßburg.

Als dann die Missionare in jener Zeit über den Rhein gegen Osten
vorstießen und dann die rechtsrheinische Bistumsgrenze gezogen wird,

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