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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
59. Jahresband.1979
Seite: 224
(PDF, 62 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1979/0226
teilung: Sockel, Schaft (Stamm oder Pfeiler), Gehäuse mit der Nische und
das Dach. Der Sockel ist meist viereckig, in der Barockzeit gebaucht und
mit Ornamenten versehen. Er steckt manchmal sehr tief im Boden.

Der Stamm ist viereckig, bei älteren Bildstöcken achteckig abgefaßt, in
der Barockzeit gebaucht, nach oben sich verjüngend, nie rund (bis auf die
Säule am Pfarrhaus Oberharmersbach). Zwischen Sockel und Stamm und
zwischen Stamm und Gehäuse ist meistens ein mehrteiliges Gesimse angebracht
, in einigen Fällen mit jonischem oder korinthischem Kapitell.
Das meist vorkragende Gehäuse, auch Ädikula genannt, enthält nach
Art eines Tabernakels eine Nische, die bei alten Bildstöcken spitzbogig,
später gewölbt oder viereckig und fast immer vergittert ist. Das Dach ist
durchweg als Spitzdach mit imitierten Ziegeln gearbeitet, selten ist das
viergeteilte Giebeldach oder die Zylinderform. Nur einmal begegnet uns
beim Bildstock das Walmdach.

Vielleicht geht der Bildstock auf einen abgeschlagenen Baumstumpf
zurück, den man zuerst mit religiösen Zeichen verziert und als Erinnerungszeichen
verwendet hat.

Die älteren Bildstöcke zeigen tatsächlich als Schaft oder Stamm die
runde, später die achteckige Form. Als für die Herstellung der Stein
verwendet wurde, konnte man auf den Schaft das Gehäuse aufsetzen, das
nach Art einer Kirche angefertigt ist.

Drei Mauern umschließen das geöffnete Innere. Um die Vorstellung eines
Hauses zu erwecken, ist das Dach mit imitierten Schindeln versehen, oft
noch wie ein Kirchturm mit einem Kreuz geschmückt. Die Nische ist, um
das Portal anzudeuten, mit einem Gitter abgeschlossen, zugleich um das
„Heiligtum", das religiöse Bild zu schützen. An dem Gesimse lassen sich
oft sogar die Stufen erkennen.

Schmuck und künstlerische Gestaltung

Noch mehr als in der Gestalt gleichen sich die Bildstöcke in ihrem
Schmuck. Die Vorderseite vom Sockel und Stamm sowie die rechte und
linke Seite sind meist profiliert. Die Kanten der Vorderseite zeigen
manchmal das Schnurmuster oder sind abgefaßt. Sockel oder Stamm,
seltener die Seiten, bringen die Inschrift und die Jahreszahl. Als
Schmuck erscheint das Jesus-Monogramm ,,IHS", zu deuten als: Jesus,
Homo, Sanctificator, Jesus, Mensch, Heiligmacher oder: In Hoc Signo, in
diesem Zeichen. Im Deutschen sagt man: Jesus, i/eiland, Seligmacher.
Das Marien-Monogramm und das Josef-Monogramm werden öfter verwendet
, wobei die Buchstaben ineinander verschoben, oft zu einem
Buchstaben vereinigt sind.

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